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[279] Eine der ältesten Städte Nordamerikas, die schon aus dem fünfzehnten Jahrhundert herrührt. Es ist die Hauptstadt der Grafschaft Saint-John, welche trotz ihrer großen Ausdehnung doch nur dreitausend Bewohner zählt. – Von spanischem Ursprunge, hat sie Aussehen und Charakter fast gar nicht geändert. Sie erhebt sich am Ende einer der Inseln der Küste. Kriegs- und Handelsfahrzeuge können in ihrem Hafen sichere Unterkunft finden, da derselbe gegen die von der Seeseite kommenden Winde, welche an dieser höchst gefährlichen Küste Floridas häufig sehr stark auftreten, hinlänglich geschützt ist. Um da hinein zu gelangen, muß man aber eine schwierige Barre passiren, deren Eingang durch die Wirbel des Golfstromes oft sehr erschwert ist.
Die Straßen von Saint-Augustine sind enge, wie die aller Städte, auf welche die Sonne ihre Strahlen gelegentlich lothrecht hinabsendet. Dank ihrer Lage und der Seebrise, welche jeden Morgen und jeden Abend die Atmosphäre erfrischt, ist das Klima dieser Stadt besonders mild, und sie nimmt in den Vereinigten Staaten nach dieser Seite etwa die Stelle Nizzas oder Mentones unter dem Himmel der Provence ein.
Die Bevölkerung hat sich vorzüglich im Hafenviertel und in den benachbarten Straßen zusammengedrängt.
Die Vorstädte mit ihren vereinzelten, mit Palmenblättern abgedeckten Häuschen und elenden Hütten würden ohne die Hunde, die Schweine und die Kühe, welche hier eine unbegrenzte Freiheit genießen, so gut wie vollkommen verödet sein.
Die eigentliche innere Stadt bietet durchweg ein spanisches Aussehen. Die Häuser zeigen sorgfältig vergitterte Fenster und haben im Innern den traditionellen Patio – das ist ein mit schlanken Colonnaden eingefaßter Raum mit phantastischen Giebeln und gleich Altarblättern in Stein gearbeiteten Balcons. Zuweilen, meist an einem Sonn- oder Festtage, ergießen die Häuser alles, was sie bergen, auf die Straße. Das ergiebt dann ein merkwürdiges Gemisch von Sennoras, Negerinnen, Mulattinnen, Halbindianern, Negern und deren Kindern, englischen[279] Damen und Gentlemen, Geistlichen, Mönchen oder anderen katholischen Priestern, fast alle mit der Cigarrette im Munde, selbst wenn sie sich nach der Calvaire, der Parochialkirche von Saint-Augustine, begeben, deren volle Glocken fast unausgesetzt seit der Mitte des 17. Jahrhunderts läuten.
Hier sind auch die Märkte nicht zu vergessen mit ihrer reichen Zufuhr an Gemüse, Fischen, Geflügel, Schweinen, Lämmern – welche hic et nunc auf Verlangen der Käufer abgeschlachtet werden – ferner von Eiern, gesottenen Bananen, »Frijoles«, das sind kleine eingekochte Bohnen, endlich von allen tropischen Früchten, wie Ananas, Datteln, Oliven, Granaten, Orangen, Goyaven, Pfirsichen, Feigen, Maronen – und das Alles zu ganz billigen Preisen, was das Leben in diesem Theile Floridas ebenso angenehm wie leicht macht.
Was die Straßenreinigung betrifft, so wird diese im Allgemeinen nicht durch dazu angestellte Straßenkehrer, sondern durch zahlreiche Banden von Geiern besorgt, welche das Gesetz schützt, indem es die Tödtung derselben mit harten Strafen belegt. Diese vertilgen Alles, selbst Schlangen, deren Anzahl, trotz der Gefräßigkeit jener schätzbaren Vertreter der Vogelwelt, leider eine sehr große ist.
An freundlichem Grün fehlt es dieser Anhäufung von Häusern, welche die eigentliche Stadt bildet, auch nicht. An den Straßenkreuzungen sind häufig kleine Plätze angelegt, welche dem Blicke gestatten, auf Gruppen von Bäumen auszuruhen, deren Höhe die der Dächer übertrifft und welche durch das unaufhörliche Geschnatter wilder Papageien belebt werden. Meist sind es große Palmen, die ihre Kronen im Winde wiegen und deren Blätter den Fächern der Sennoras oder den Punkas der Hindus ähneln. Da und dort verlaufen auch lange Ketten von Lianen oder Glycinen und erheben sich Bouquets riesenhafter Cactusarten, deren unterer Theil eine undurchdringliche Hecke bildet. Alles das ist anziehend, ja reizend zu sehen, und würde es noch mehr sein, wenn die Geier ihren Obliegenheiten gewissenhafter nachkämen. Entschieden vermögen diese aber die mechanischen Besen nicht zu ersetzen.
In Saint-Augustine findet man nur ein oder zwei Dampfsägewerke, eine Cigarrenfabrik und eine Terpentin-Destilliranstalt. Die mehr handeltreibende als industrielle Stadt importirt oder exportirt Melasse, Getreide, Baumwolle, Indigo, Harze, Bauholz, Fische und Salz. In gewöhnlichen Zeiten ist der Hafen immer sehr belebt von ein- und auslaufenden Dampfern, welche den Güterverkehr und den Personentransport nach den verschiedenen Häfen im Ocean und im Meerbusen von Mexiko besorgen.
Saint-Augustine ist ferner der Sitz eines der höheren Gerichtshöfe, welche es im Staate Florida giebt. Was seine Vertheidigungsanstalten betrifft, die gegen einen Angriff von der Landseite oder einen Ueberfall vom Meere her zu dienen bestimmt sind, so bestehen diese nur aus einem einzigen Fort, dem Fort Marion oder Saint-Marc, ein nach castilischem Vorbilde im 17. Jahrhundert errichtetes Bauwerk. Vauban oder Cormontaigne würden damit allerdings wenig Federlesens gemacht haben; dagegen erweckt es die Bewunderung der Archäologen und Antiquare mit seinen Thürmen und Bastionen, seinem Haldmond, seinen Macht-[283] coulis, wie mit seinen alten Waffen und Mörsern, welche für diejenigen, welche sie abschießen, gefährlicher sind, als für die, nach denen sie zielen.
Dieses Fort war es, das die conföderirte Besatzung bei Annäherung der föderirten Flottille sofort aufgegeben hatte, obwohl die Regierung dasselbe nur wenige Jahre vor dem Kriege in besseren Vertheidigungszustand versetzt hatte. Nach Abzug der Milizen hatten es denn auch die Bewohner von Saint-Augustine dem Commodore Dupont gern übergeben, und dieser ließ es, ohne einen Schuß abzufeuern, von seinen Leuten besetzen.
Die bevorstehende Untersuchung gegen den Spanier Texar hatte sich inzwischen gleich einem Lauffeuer in der ganzen Umgebung verbreitet. Es schien damit der letzte Act in dem Kampfe zwischen dieser verdächtigen Persönlichkeit und der Familie Burbank sich abspielen zu wollen. Die Entführung des kleinen Mädchens und der Mestizin Zermah erregte ziemlich heftig die öffentliche Meinung, die sich übrigens lebhaft zu Gunsten der Bewohner von Camdleß-Bay aussprach. Daß Texar der Urheber des Verbrechens sei, daran hegte Niemand einen Zweifel. Selbst für der Sache ferner Stehende hatte diese wenigstens den Reiz, zu sehen, wie dieser Mann sich aus der Schlinge ziehen und ob ihn nicht endlich die Strafe erreichen werde, die er für alle Unthaten, deren man ihn schon seit langer Zeit bezichtigte, so reichlich verdiente.
In Saint-Augustine konnte man sich also einer ziemlichen Erregung versehen. Die Besitzer der benachbarten Ansiedlungen strömten daselbst zusammen. Die hier vorliegende Frage berührte sie ziemlich nahe, da die Hauptbeschuldigung auf den Ueberfall und die Zerstörung der Ansiedlung von Camdleß-Bay hinauslief, und andere Niederlassungen ebenfalls durch südstaatliche Banden verwüstet worden waren. Es kam nun darauf an zu sehen, welche Stellung die Vertreter der Bundesregierung gegenüber diesen Verletzungen des gemeinen Rechtes einnehmen würden, welche unter dem Deckmantel der separatistischen Politik verübt worden waren.
Das vornehmste Gasthaus von Saint-Augustine, das City-Hôtel, hatte eine große Anzahl Besucher erhalten, deren Sympathie von vornherein der Familie Burbank zugewendet war, es hätte deren auch noch mehr aufnehmen können. In der That gab es keine mehr geeignete Baulichkeit, als dieses aus dem 16. Jahrhundert stammende Haus, die frühere Wohnung des Corregidor mit ihrer »Puerta« oder Hauptpforte, ihrer großen »Sala« oder Ehrensaal, ihrem inneren Hofe, dessen Säulen von Passionsblumen umwunden waren, ihrer Veranda, nach[284] der sich hübsch ausgestattete Zimmer öffneten, deren Getäfel unter leuchtender Smaragd- und Goldfarbe verschwindet, mit ihren nach spanischer Mode an den Mauern emporstrebenden Miradores, ihren plätschernden Springbrunnen und frischgrünen Rasenflächen, und das alles in ausgedehntem Raume, in einem »Patio« mit hochragenden Mauern. Es ist mit einem Worte eine Art Carawanserai, welche jedoch nur von bemittelten Reisenden besucht werden kann.
Hier hatten James und Gilbert Burbank, Mr. Stannard und seine Tochter, begleitet von Mars, seit dem Vortage Wohnung genommen.
Nach ihrem vergeblichen Schritte im Gefängnisse zu Jacksonville, waren James Burbank und sein Sohn nach dem Castle-House zurückgekehrt. Bei der Nachricht, daß Texar es verweigerte, die an ihn gerichtete Frage zu beantworten, glaubte die Familie ihre letzte Hoffnung schwinden zu sehen, und nur die Gewißheit, daß Texar für seine Schandthaten auf Camdleß-Bay einem Kriegsgericht überantwortet werden sollte, gewährte einigen Trost in dieser Angst. Sah er sich hier zu einer Strafe verurtheilt, der er sich nicht entziehen konnte, so würde der Spanier wohl nicht länger das frühere Schweigen bewahren, wenn es sich darum handelte, Leben und Freiheit zu erkaufen.
Bei dieser Untersuchung sollte Miß Alice als Hauptzeugin auftreten. Sie befand sich ja damals an der Marino-Bucht, als Zermah den Namen Texar's ausrief, und auch sie selbst hatte ganz genau den Elenden in seinem sich entfernenden Boote erkannt. Das junge Mädchen rüstete sich also zur Abfahrt nach Saint-Augustine. Ihr Vater wollte sie ebenso begleiten, wie ihre Freunde, James und Gilbert Burbank, welche durch ein Gesuch des Referenten beim Kriegsgericht dahin geladen waren. Der Gatte Zermah's aber wollte dabei sein, wenn man dem Spanier das Geheimniß, das er allein entschleiern konnte, abnöthigen würde. Dann hatte James Burbank, sein Sohn und Mars nur noch die beiden Gefangenen aus den Händen Derjenigen in Empfang zu nehmen, die sie ja blos auf Befehl Texar's festhielten.
Am Nachmittag des 16. hatten James Burbank und Gilbert, Mr. Stannard, seine Tochter und Mars sich von Frau Burbank und Edward Carrol verabschiedet. Einer der Dampfer, der den Dienst auf den Saint-John versah, nahm sie am Pier von Camdleß-Bay auf und setzte sie in Picolata wieder ab. Von hier brachte sie ein Stellwagen durch die gewundene Fahrstraße, welche durch ein Dickicht von Eichen, Cypressen und Platanen, die auf diesem Theile der Halbinsel besonders üppig wuchern, hindurchführt.[285]
Noch vor Mitternacht fanden sie dann in den Zimmern des City-Hôtel ein bequemes und angenehmes Unterkommen.
Man darf übrigens nicht glauben, daß Texar von allen Anhängern verlassen gewesen wäre. Er zählte unter den kleinen Leuten in der Grafschaft, meist ausgesprochene Vertreter der Sklaverei, noch eine Menge Parteigänger. Andererseits hatten seine Gefährten, da sie darüber beruhigt waren, wegen des in Jacksonville erregten Aufstandes ungestraft zu bleiben, ihren alten Führer nicht im Stiche lassen wollen. Viele derselben waren in Saint-Augustine eingetroffen, wenn man sie natürlich auch nicht im Patio des City-Hôtels suchen durfte. In der Stadt fehlt es aber nicht an gewöhnlichen Schänkstätten, jenen »Tiendas«, wo die Mestizen spanischer Abkunft von allem, was eßbar, trinkbar und rauchbar ist, verkaufen. Hier hörte man von dem niedrigeren Volke, von den Leuten zweideutigen Rufes, so manche Proteste bezüglich des Verfahrens gegen Texar.
Der Commodore Dupont befand sich jetzt gerade nicht in Saint-Augustine. Er war in Anspruch genommen, mit einem Geschwader die versteckteren Fahrstraßen an der Küste zu blockiren, um diese für jede Kriegscontrebande zu sperren. Die nach der Uebergabe des Forts Marion aber gelandeten Truppen wachten für die Ordnung in der Stadt, so daß weder eine Erhebung der Südstaatler, noch ein Putsch der nach der anderen Seite des Flusses entwichenen Milizen zu fürchten war. Hätten die Parteigänger Texar's einen Aufstand versucht, um die Stadt den Händen der Föderirten zu entreißen, so wären sie ohne Mühe vernichtet worden.
Den Spanier hatte eines der Kanonenboote des Commandanten Stevens von Jacksonville nach Picolata befördert. Von Picolata nach Saint-Augustine war er unter sicherer Bedeckung geführt und sofort in einem festen Gelaß des Forts eingesperrt worden, von wo zu entfliehen ihm ganz unmöglich war. Da er übrigens selbst verlangt hatte, vor Gericht gestellt zu werden, dachte er an so etwas wahrscheinlich gar nicht. Seine Anhänger wußten das recht gut. Sollte er diesmal verurtheilt werden, so würden sie ja sehen, was zur Ermöglichung seiner Flucht zu thun wäre.
Bis dahin hatten sie sich nur ruhig zu verhalten.
In Abwesenheit des Commodore versah der Oberst Gardner die Function des militärischen Stadtcommandanten und ihm fiel demnach der Vorsitz bei der Gerichtsverhandlung zu, welche in einem der Säle des Fort Marion über Texar abgehalten werden sollte.[286]
Dieser Oberst war nicht lange vorher bei der Einnahme von Fernandina betheiligt gewesen, und auf seinen Befehl wurden die durch den Angriff des Kanonenbootes »Ottawa« gefangenen Flüchtlinge achtundvierzig Stunden zurückgehalten – ein Umstand, der hier nicht unerwähnt bleiben darf.
Das Kriegsgericht trat um elf Uhr Vormittags zur Verhandlung zusammen. Ein zahlreiches Publicum hatte die Bänke des Zuhörerraumes dicht besetzt und unter den Lautesten konnte man Freunde oder Parteigänger des Angeklagten voraussetzen.
James und Gilbert Burbank, Mr. Stannard, seine Tochter und Mars nahmen die für die Zeugen reservirten Plätze ein, wobei ihnen sofort auffiel, daß kein einziger Entlastungszeuge zu sehen war. Es hatte den Anschein, als habe der Spanier sich überhaupt keine Mühe gegeben, Jemanden zu finden, der zu seinen Gunsten aussagte, doch blieb es ungewiß, ob er freiwillig auf jede Zeugenschaft verzichtete oder nur die Unmöglichkeit eingesehen hatte, seine Sache durch eine solche zu unterstützen. Bald sollte man das erfahren. Jedenfalls schien jedoch an dem Ausgange der Verhandlung Niemandem ein Zweifel beizukommen.
James Burbank's hatte sich immerhin eine Art unerklärlicher Vorahnung bemächtigt. In derselben Stadt war es ja gewesen, wo er schon einmal eine Klage gegen Texar angestrengt und wo der Spanier sich durch ein unbestreitbares Alibi der drohenden Bestrafung zu entziehen gewußt hatte. Auch im Zuhörerkreise mußte die Erinnerung daran noch wach sein, denn jene erste Verhandlung lag ja nur wenige Wochen gegen den heutigen Tag zurück.
Durch Gerichtsdiener hereingeführt, erschien Texar sofort, als der Kriegsrath zur Sitzung zusammengetreten war. Man geleitete ihn zur Anklagebank, wo er sich, äußerlich sehr ruhig, niedersetzte. Ohne Zweifel konnte nichts und unter keinen Umständen auf seine natürliche Frechheit einen dämpfenden Einfluß üben. Seine Erscheinung bot nur ein verächtliches Lächeln gegenüber seinen Richtern, einen höchst zuversichtlichen Blick auf seine Freunde, die er im Saale erkannte, und einen solchen voll glühenden Hasses, den er James Burbank zusandte. So erwartete er den Beginn der gewöhnlichen Fragestellung seitens des Oberst Gardner.
In Gegenwart dieses Mannes, der ihnen soviel Un heil zugefügt, konnten sich James Burbank, Gilbert und Mars kaum beherrschen.
Die Vorfragen erfolgten gemäß den gewöhnlichen Formeln, um die Identität des Angeklagten zu constatiren.
»Ihr Name? fragte Oberst Gardner.
– Texar.[287]
– Ihr Alter?
– Fünfunddreißig Jahre.
– Wo wohnen Sie?
– In Jacksonville, in der Tienda Torillo's.
Wie fühlten James Burbank und die Seinigen ihre Herzen schneller schlagen, als sie diese Antwort vernahmen, welche durch ihren Ton die feste Absicht des[288] Angeklagten verrieth, auf keinen Fall seinen gewöhnlichen Aufenthaltsort kund zu geben.
In der That beharrte Texar, trotz dringlicher Aufforderung des Vorsitzenden, dabei, keine feste Wohnung zu haben. Er stellte sich sozusagen als Nomaden dar, als Waldläufer, als Jäger in den ungeheueren Urwäldern des Landes, oder als Einsiedler in den Cypressendickichten, der sein Lager aufschlug, wo es der[289] Zufall wollte, und der auf gut Glück von seiner Flinte und seinen Fallen und Schlingen lebte. Etwas Anderes konnte man aus seinen Aussagen nicht abnehmen
»Nun, mag sein, antwortete Oberst Gardner; darauf kommt ja nicht allzu viel an.
– In der That, darauf kommt gar nichts an, erklärte Texar unverschämt. Nehmen wir also, wenn es Ihnen recht ist, Herr Oberst, an, meine Wohnung befände sich jetzt im Fort Marion in Saint-Augustine, wo man mich gegen Recht und Gesetz zurückhält. – Wessen bin ich denn angeklagt, wenn es Ihnen beliebt? fügte er hinzu, als wolle er von Anfang herein die Verhandlung in seinem Sinn weiter führen.
– Sie sind, erwiderte Oberst Gardner, nicht verhaftet worden wegen dessen, was in Jacksonville vorgefallen ist. Eine Proclamation des Commodore Dupont erklärt ausdrücklich, daß die Bundesregierung jede Einmischung verschmäht, so weit es sich um locale Revolutionen handelt, durch die an Stelle der gesetzmäßigen Behörden des Landes andere Beamte, wer sie auch sein mögen, eingesetzt worden sind. Florida ist jetzt wieder unter die Flagge des Bundes zurückgekehrt und die Regierung des Nordens wird die Reorganisation des Staates alsbald in die Hände nehmen.
– Wenn man mich aber nicht verfolgt, weil ich die Behörden und zwar unter Zustimmung der Mehrheit der Einwohner verjagte, fragte Texar, warum bin ich dann überhaupt vor dieses Kriegsgericht gestellt worden?
– Das will ich Ihnen sagen, da Sie sich stellen, als ob Ihnen das unbekannt wäre, erwiderte Oberst Gardner. Während Sie die Stellung des ersten Beamten der Stadt inne hatten, sind Verbrechen gegen das gemeine Recht begangen worden. Sie sind beschuldigt, den zu Gewaltthätigkeiten neigenden Theil der Bevölkerung zur Begehung derselben aufgereizt zu haben.
– Von welchen Verbrechen reden Sie?
– Zunächst handelt es sich um die Verwüstung von Camdleß-Bay, auf das sich eine Horde von Uebelthätern gestürzt hat...
– Neben einer, von einem Officier der Miliz geführten Abtheilung Soldaten, fügte der Spanier hinzu.
– Zugegeben, Texar; es handelt sich aber um eine Plünderung, Brandlegung, um einen Angriff mit bewaffneter Hand auf die Wohnung eines Colonisten, dessen Recht es war, einen solchen Ueberfall zurück zuweisen, und der das auch gethan hat.[290]
– Sein Recht? versetzte Texar. Das Recht war gewiß nicht auf der Seite desjenigen, der sich weigerte, den Anordnungen des eingesetzten Bürgerausschusses nachzukommen. James Burbank – denn um ihn handelt es sich – hatte seine Sclaven freigelassen, entgegen der allgemeinen Anschauung, welche in Florida, wie in den meisten südlichen Staaten der Union, für Beibehaltung der Sclaverei ist. Dieser Act konnte für die anderen Ansiedlungen des Landes durch die nahe gelegte Verleitung der Schwarzen zur offenen Empörung die schlimmsten Folgen haben. Der Bürgerausschuß von Jacksonville hielt sich unter den gegebenen Umständen also für verpflichtet, amtlich einzuschreiten. Wenn er die von James Burbank so unklugerweise verkündete Freilassung seiner Leute nicht einfach aufhob, so erschien es ihm doch als angezeigt, die neuen Freigelassenen wenigstens aus diesem Gebiete entfernt zu sehen. Da James Burbank nun sich weigerte, einer derartigen Aufforderung nachzukommen, blieb dem Bürgerausschuß nichts übrig, als seinem Beschlusse mit Gewalt Geltung zu verschaffen, und deshalb schritt die Miliz, der sich ein Theil der Einwohnerschaft anschloß, zur Vertreibung der früheren Sclaven von Camdleß-Bay.
– Sie stellen diesen Vorgang, erwiderte Oberst Gardner, von einem Gesichtspunkt aus dar, den das Kriegsgericht zu dem seinigen nicht machen kann. James Burbank hat als geborner Nordländer nur in Ausübung eines ihm zustehenden Rechtes gehandelt, wenn er seine Leute freigab. Nichts vermag also die Ausschreitungen zu entschuldigen, deren Schauplatz seine Ansiedlung gewesen ist.
– Ich fürchte hier nur Zeit zu vergeuden, entgegnete Texar unhöflich, meine Anschauungen vor dem Kriegsgericht weiter darzulegen. Der Bürgerausschuß von Jacksonville hat gethan, was er thun zu müssen glaubte. Verfolgt man mich nun etwa als den Vorsitzenden dieses Ausschusses und will man mir allein die Verantwortung für seine Beschlüsse und Handlungen zuwälzen?
– Allerdings Ihnen, Texar, gerade Ihnen, der Sie nicht allein der Vorsitzende des genannten Ausschusses waren, sondern der Sie auch persönlich die auf Camdleß-Bay gehetzten Räuberbanden geführt haben.
– Beweisen Sie mir das, erwiderte Texar kühl. Giebt es einen einzigen Zeugen, der mich in der Mitte jener Bürger und Milizsoldaten, welche dem Befehl des Ausschusses Nachdruck zu geben beauftragt waren, gesehen hat?«
Auf diese Antwort ersuchte Oberst Gardner James Burbank um seine bezüglichen Mittheilungen.[291]
James Burbank erzählte die Thatsachen, die sich seit der Stunde vollzogen hatten, wo Texar und seine Anhänger die gesetzmäßigen Behörden von Jacksonville stürzten. Er wies dabei mit besonderer Betonung auf die Haltung des Angeklagten hin, der den Pöbel auf seine Wohnung gehetzt hatte.
Auf die Frage des Oberst Gardner bezüglich der Anwesenheit Texar's unter den Angreifern, konnte er nur antworten, daß er davon sich persönlich nicht habe überzeugen können. Der Leser erinnert sich wohl, daß John Bruce, der Bote des Mr. Harvey, als sich James Burbank bei dessen Eintreffen im Castle-House nach jenem Umstande erkundigte, nicht hatte behaupten können, daß Texar sich an der Spitze jener Uebelthäter befunden habe.
»In jedem Falle, setzte James Burbank hinzu, kann es für gar Niemand zweifelhaft erscheinen, daß auf ihn die Verantwortlichkeit für jene Schandthat zurückfällt. Er ist es gewesen, der die Angreifer zur Plünderung von Camdleß-Bay angereizt hat, und sein Verdienst war es wahrlich nicht, daß meine eigene Wohnung von der Vernichtung durch die Flammen verschont blieb und die letzten Vertheidiger derselben dem Tode entgingen. Ja, seine Hand ist hier überall im Spiele, wie wir dieselbe bei einem noch schändlicheren Verbrechen wiederfinden werden!«
James Burbank schwieg. Ehe die Frage der Entführung verhandelt werden konnte, mußte der erste Theil der Anklage, den Ueberfall von Camdleß-Bay betreffend, erledigt sein.
»Sie glauben also, nahm Oberst Gardner wieder das Wort, nur einen Theil der Verantwortlichkeit auf Ihren Schultern zu tragen, während diese sonst jenem Bürgerausschuß, der seine Befehle zur Durchführung bringen wollte, zufiele?
– Ganz gewiß.
– Und Sie bleiben auch bei der Behauptung, nicht an der Spitze der Angreifer gestanden zu haben, welche Camdleß-Bay überfielen?
– Ich verbleibe dabei, erklärte Texar. Es wird kein einziger Zeuge auftreten können, der mich da gesehen hätte. Ich stand nicht in den Reihen jener muthigen Bürger, welche für die Anordnungen des Ausschusses mit Blut und Leben eintraten, und ich muß sogar hinzufügen, daß ich an jenem Tage von Jacksonville überhaupt abwesend war.
– Ja freilich... das ist nach Allem sehr möglich, mischte sich James Burbank selbst wieder ein, da er jetzt den Augenblick gekommen glaubte, den ersten Theil der Anklage an dessen zweiten zu knüpfen.[292]
– Das ist sogar gewiß, warf Texar dazwischen.
– Doch wenn Sie sich nicht unter den Plünderern von Camdleß-Bay befanden, fuhr James Burbank fort, so kam das nur daher, daß Sie an der Marino-Bucht zur Verübung eines noch schlimmeren Verbrechens auf der Lauer lagen.
– Ich?... Ich bin gar nicht in der Marino-Bucht gewesen, antwortete Texar. Ich erkläre auch nochmals, daß ich mich weder unter jenen Angreifern noch an dem betreffenden Tage überhaupt in Jacksonville befand.«
Der Leser wird nicht vergessen haben, daß John Bruce sich James Burbank gegenüber dahin ausgesprochen hatte, daß Texar, der nicht unter den Angreifenden sichtbar, auch schon achtundvierzig Stunden lang, das heißt vom 2. bis zum 4. März, in Jacksonville nicht bemerkt worden sei.
Dieser Umstand veranlaßte den Vorsitzenden des Gerichtes daher zu folgender Frage:
»Wenn Sie an jenem Tage nicht in Jacksonville waren, wollen Sie uns dann mittheilen, wo Sie sich damals aufhielten?
– Das werd' ich Ihnen sagen, wenn es dazu Zeit ist, erwiderte Texar. Für den Augenblick genügt es mir, festgestellt zu haben, daß ich an jenem Ueberfalle der Ansiedlung nicht theilgenommen habe. – Und nun, Herr Oberst, wessen beschuldigt man mich ferner?«
Die Arme nachlässig kreuzend und mit einem noch frecheren Blick als vorher, maß Texar seine ihm gegenüber sitzenden Ankläger.
Diese Beschuldigung ließ denn nicht auf sich warten. Der Oberst Gardner formulirte dieselbe, und dieses Mal schien es sehr schwierig, darauf zu antworten.
»Wenn Sie nicht in Jacksonville waren, sagte der Vorsitzende, so wird von gegnerischer Seite doch behauptet, daß Sie sich in der Marino-Bucht befanden.
– In der Marino-Bucht?... Und was soll ich da gethan haben?
– Sie haben von da ein Kind, Diana Burbank, die Tochter James Burbank's, und Zermah, die Frau des hier anwesenden Mestizen Mars, welche jenes Kind begleitete, entweder selbst entführt oder doch entführen lassen.
– Ah, also mich beschuldigt man jener Entführung!... rief Texar in höchst ironischem Tone.
– Ja!... Sie!... riefen gleichzeitig James Burbank, Gilbert und Mars, die sich nicht zurückzuhalten vermochten.[293]
– Und warum, wenn es Ihnen beliebt, antwortete Texar, soll gerade ich das gewesen sein und nicht eine andere Person?
– Weil Sie allein Interesse daran hatten, jenes Verbrechen zu begehen, entgegnete der Oberst.
– Welches Interesse?
– Einen Act der Rache gegen die Familie Burbank auszuüben. Mehr als einmal hatte James Burbank gegen Sie schon Klage zu führen gehabt, und wenn Sie in Folge gelungener Berufung auf Ihr Alibi noch nicht verurtheilt worden sind, so haben Sie doch zu wiederholten Malen die Absicht laut werden lassen, sich an ihren Anklägern zu rächen.
– Zugegeben, erklärte Texar. Daß zwischen mir und James Burbank ein unversöhnlicher Haß herrscht, läugne ich gewiß nicht. Daß ich ein Interesse daran haben könnte, um durch das Verschwindenlassen seines Kindes ihm das Herz zu brechen, läugne ich ebenfalls nicht. Aber daß ich es auch gethan haben sollte, ist doch ein ganz anderes Ding. Giebt es einen Zeugen, der mich gesehen hat?
– Ja,« antwortete Oberst Gardner.
Er ersuchte darauf Alice Stannard, ihre Aussage unter eidlicher Versicherung der Wahrheit vorzubringen.
Miß Alice erzählte hierauf, was in der Marino-Bucht vorgegangen war, wobei ihr die Erregung manchmal das Wort auf der Lippe erstickte. Ueber die incriminirte Thatsache sprach sie sich mit zweifelloser Sicherheit aus. Aus dem Tunnel hervortretend, hatten Frau Burbank und sie selbst von Zermah einen Namen ausrufen hören und dieser Name war der Texar's gewesen. Beide waren, nachdem sie die Leichen der zwei Schwarzen am Ufer gefunden, nach dem Flußufer zugeeilt. Von diesem entfernten sich eben zwei Boote, das eine, welches die Opfer davonführte, und das andere, auf dem im Hintertheile Texar aufrecht stand. Bei dem Widerschein der Feuersbrünste, welcher die Zimmerplätze von Camdleß-Bay zum Opfer fielen, und der sich über den Saint-John ausbreitete, hatte Miß Alice den Spanier vollkommen genau erkannt.
»Das beschwören Sie? sagte der Oberst Gardner.
– Ich beschwöre es!« entgegnete Miß Alice ruhig.
Nach einer so bestimmt abgegebenen Erklärung konnte über die Schuld Texar's eigentlich kein Zweifel mehr aufkommen, und doch bemerkten James Burbank, seine Freunde, sowie das ganze Auditorium, daß der Angeklagte an seiner bisherigen Zuversicht nichts eingebüßt zu haben schien.[294]
»Texar, was haben Sie auf diese Aussage zu erwidern? fragte der Vorsitzende des Kriegsraths.
– Nur Folgendes, sagte der Spanier. Es kommt mir nicht in den Sinn, Miß Alice Stannard falschen Zeugnisses zu zeihen. Ebenso wenig fällt mir ein, sie zu beschuldigen, daß sie etwa dem Hasse der Familie Burbank gegen mich ihre Unterstützung leiht, indem sie unter eidlicher Versicherung erklärt, ich sei der Urheber einer Entführung, von der ich doch erst seit meiner Verhaftung etwas gehört habe. Ich behaupte allein, sie täuscht sich, wenn sie mich in einem jener Boote, die sich von der Marino-Bucht damals entfernt hatten, aufrecht stehen zu sehen glaubte.
– Doch wenn Miß Alice Stannard auch in diesem Punkte geirrt haben sollte, so kann sie mindestens keiner Täuschung unterliegen bezüglich der Aussage, daß sie Zermah hatte »Zu Hilfe!... Texar ist es!« rufen hören.
– Nun gut, antwortete der Spanier, wenn sich Miß Alice Stannard nicht getäuscht hat, so hat sich Zermah geirrt, das ist Alles.
– Zermah hätte gerufen, »das ist Texar!« und Sie wären es nicht gewesen, der sich im Augenblick des Raubes daselbst befunden hätte?
– Das muß wohl so sein, da ich nicht im Boote war und nicht einmal nach der Marino-Bucht gekommen bin.
– Dafür wird der Beweis beizubringen sein.
– Obgleich es nicht meine Sache ist, den Beweis zu liefern, sondern Derjenigen, welche mich anklagen, so wird es mir doch ein Leichtes sein.
– Noch ein Alibi?... sagte der Oberst Gardner.
– Noch eins!« antwortete Texar kühl.
Auf diese Antwort entstand unter den Zuhörern ein ironisches zweifelhaftes Murmeln, das keineswegs zu Gunsten des Angeklagten zu sprechen schien.
»Texar, fragte der Oberst, da Sie sich auf ein neues Alibi berufen, können Sie Beweise dafür beibringen?
– Sehr leicht, antwortete der Spanier, und dafür wird es genügen, eine Frage an Sie zu stellen, Herr Oberst.
– Reden Sie.
– Befehligten Sie nicht, Herr Oberst Gardner, die Landungstruppen bei Gelegenheit der Einnahme von Fernandina und des Fort Clinch durch die Föderirten?
– So ist es.[295]
– Dann müssen Sie sich sicherlich besinnen, daß ein nach Cedar-Keys entfliehender Bahnzug durch das Kanonenboot »Ottawa« auf der Brücke, welche die Insel Amelia mit dem Festlande verbindet, angegriffen wurde.
– Vollkommen.
– Nun der Wagen am Ende dieses Zuges wurde auf der Brücke zurückgehalten und eine Abtheilung föderirter Truppen bemächtigte sich aller der Flüchtlinge, welche er enthielt. Die Gefangenen, deren Namen und Signalement man feststellte, erhielten ihre Freiheit erst achtundvierzig Stunden später wieder.
– Ich weiß es, antwortete der Oberst Gardner.
– Nun wohl, unter jenen Gefangenen befand auch ich mich.
– Sie?
– Ich!«
Ein neues noch mißliebigeres Gemurmel beantwortete diese so unerwartete Erklärung.
»Da diese Gefangenen also, fuhr Taxar fort, vom 2. bis zum 4. März zurückgehalten wurden, der Ueberfall der Pflanzung und die mir vorgeworfene Entführung aber in der Nacht zum 3. März stattgehabt haben soll, so ist es doch schlechterdings unmöglich, daß ich deren Urheber sein könnte. Alice kann ferner auch Zermah gar nicht meinen Namen haben ausrufen hören; sie kann mich folgerichtig nicht auf dem aus der Marino-Bucht sich entfernenden Boote gesehen haben, einfach, weil ich zu derselben Zeit von den föderirten Truppen in Hast gehalten wurde.
– Das ist falsch, rief James Burbank. Das kann nicht sein!...
– Und ich, fügte Miß Alice hinzu, ich schwöre, daß ich diesen Mann gesehen, daß ich ihn deutlich erkannt habe. –
– Schlagen Sie die Acten nach,« begnügte sich Texar zu antworten.
Der Oberst Gardner ließ die Acten herbeischaffen, die zur Verfügung des Commodore Dupont in Saint-Augustine gestellt waren, und zwar diejenigen, welche die bei der Einnahme von Fernandina und bei Ueberrumplung des Eisenbahnzuges nach Cedar-Keys gemachten Gefangenen betrafen. Man legte sie ihm vor, und er mußte in der That bestätigen, daß der Name Texar nebst passendem Signalement sich in dem Verzeichnisse vorfand.
Es war also kein Zweifel mehr. Der Spanier konnte jenes Raubes nicht angeklagt werden. Miß Alice täuschte sich, wenn sie ihn wiederzuerkennen versicherte. Er hatte an jenem Abend in der Marino-Bucht gar nicht sein können.
Seine achtundvierzigstündige Abwesenheit erklärte sich ganz natürlich; er befand sich während derselben an Bord eines der Kanonenboote des Geschwaders.
Auch dieses Mal war es ein unbestreitbares, auf ein officielles Actenstück begründetes Alibi, welches Texar von der Anschuldigung eines Verbrechens frei[296] machte. Man mußte sich wirklich fragen, ob nicht bei den früher gegen ihn erhobenen Anklagen ein offenbarer Irrthum untergelaufen sei, ebenso wie man einen solchen bei der heutigen Sache bezüglich Camdleß-Bay und der Marino-Bucht anzuerkennen gezwungen war.[297]
James Burbank, Gilbert, Mars und Alice Stannard fühlten sich von dem Ausgange dieser Verhandlung wie niedergeschmettert. Texar entging ihnen noch einmal und mit ihm jede Aussicht, je zu hören, was aus Dy und Zermah geworden war.
Gegenüber dem von dem Angeklagten nachgewiesenen Alibi konnte die Entscheidung des Kriegsgerichts nicht mehr zweifelhaft sein.
Texar wurde von der Anklage der Plünderung und des Menschenraubes freigesprochen. Er verließ den Gerichtssaal mit hocherhobenem Kopfe und begleitet von den laut schallenden Hurrahs seiner Freunde.
An demselben Abend noch hatte der Spanier Saint-Augustine verlassen, und Niemand hätte sagen können, in welchem Winkel von Florida er sein abenteuerliches Leben wieder aufnehmen werde.
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