[229] Satan, Gesetz, Sündt, Todt.
SATHAN.
Ir lieben gesellen, komet her,
Wie wol ich euch sag böse mehr,
Die hab ich von Gott vornomen,
Die brengen uns keinen fromen,
Er hat mir gantz klar thun sagen,
Das inn zukünftigen tagen
Von eim weib sol geporn werden
Der heilandt aller auf erden,
Sal mir auch mein kopff zu treten,
Niemand sal mich von ihm erretten,
Des gleichen sal dasselbig kindt
Dich, gesetz, sündt und todt geschwindt,
Auch gantz und gar überwinden,
Uns darzu fangen und binden,
Er soll uns brengen inn sein afft,
Darzu uns nemen alle krafft,
Das sag ich euch auch gantz vorwar.
GESETZ.
Ey, ich kan das nicht gleuben gar,[229]
Bey mir auch nicht wol bedencken,
Das Gott das Adam wert schencken,
Das er mich, das gesetz, hat brochen,
Bleibt von Gott nicht ungerochen.
SÜNDT.
Desgleich ich auch nicht gleuben kan,
Das Adam solt komen darvan,
Weil er mich, die sünd, hat bgangen,
Wert darvor sein lon entpfangen,
Desgleichen al nachkomen sein
Müssen darvor inn todes pein.
TODT.
Ich gleube das zu keiner zeit,
Das Gott Adam solch gnade geit,
Hinforder so günstig werde,
Das er allhie auff der erde
Ewig bleibe an alle not
Und nicht zu teil werdt mir, dem todt.
Darumb, lieben gesellen mein,
Ihr solt derhalb nicht traurig sein,
Wir wöllen das erfaren bald,
Ab Gott auch über Adam halt,
Wir wölln an ihn mit gantzer macht
Und ihn vorsuchen mannichfacht.
So er dann Gott nicht wert trawen
Und auff sein wort nicht fest bawen,
So ist er unser gantz und gar,
Ihm hilfft die zusag nicht ein har,
Mus mit al den sein vorterben,
Durch mich, den todt, ewig sterben.