|
Sieh, wenn sie vor mir steht, und so ein unerklärbar liebes Wesen um Auge und Lippen lächelt, wenn sie mich ansieht, so ganz voll Unschuld, Liebe, voll grenzenloser Hingebung, das keusche Mädchen, – Bruder! – und ich mir denke, wie ein frischer schöner Knabe lächelt in ihren Armen, ihr Ebenbild, nur kühner gewaltiger wilder als die ewig sanfte lächelnde junge Mutter, und der Kleine die Ärmchen nach mir ausstreckt und sie selbst, die Liebliche, mit ihrer Mutterliebe blickt auf den wilden Knaben an ihrem Busen und dann auf mich, wenn ich dann nimmer kann und der Guten, Zarten die Lippen küsse, der Mutter, der Keuschen, die mein ist, auf ewig mein: denke Dir, was Du willst: da stehen mir die Sinne still!
Ausgewählte Ausgaben von
Phaeton
|