[437] Du Mädchen in des Lebens vollster Pracht
Hast mich zu lichtem Flammenmeer entfacht;
Das züngelt blutig bis ans Sternenzelt,
Von keinem Blick behütet und bewacht.
Und faßt die Flamme nicht die ganze Welt,
Wie dich und den, der dich umfangen hält?
Ein einz'ger Zwieklang durch den weiten Raum,
Der Jubel der vereinten Schöpfung gellt.
Vergangenheit wird uns ein düstrer Traum,
Am Horizont ein schwarzer Wolkensaum.
Doch auch das Glück, daraus mein Lied erschallt,
In seiner Göttlichkeit noch faß ich's kaum.
Bis daß mich deine irdische Gestalt,
Bis daß mich deiner Sinne Glutgewalt
Von jedem dumpfen Traumgewirr befreit
Durch nie geträumter Freuden Wirklichkeit.[437]
Ausgewählte Ausgaben von
Die vier Jahreszeiten
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