[95] Die Vorigen. Janku, Nikschi, Bauern.
JANKU. Je nu ich hätte gedacht / es solte nun besser im Lande werden / da wir einen neuen König haben.
NIKSCHI. O Nachbar es kan nicht seyn / der König ist noch jung / ein kleiner Herr / kleine Hülffe.
JANKU. Geschichts itzo nicht / so wirds darnach heissen: Grosser Herr / grosse Schererey.
NIKSCHI. Sie sprechen aber / der liebe Herr soll die gemeinen Leute so lieb haben.
JANKU. Ich halte er redt manchmahl mit den Leuten / wenn er sie will zum Narren haben.
NIKSCHI. Je wer fragt darnach / wenn mir einer allezeit zu fressen gäbe / und drey Groschen dazu / ich liesse mich gerne zum Narren haben.[95]
RUDOLF. Glück zu ihr ehrlichen Leute.
JANKU. Nein / nein / das Glücke soll nicht zugehen / es soll offen bleiben / daß wir dazu kommen.
RUDOLF. Nun so mag es heissen / Glück auff!
NIKSCHI. Bringt nur den Schlüssel mit / daß wirs auffmachen können.
RUDOLF. Es ist mir doch lieb / daß ich so lustige und hübsche Leute angetroffen habe: Denn wir verlangen nichts anders / als auff etliche Tage eine Herberge.
JANKU. Ja da im Pusche sitzet uns die Herberge / gestern schlieff ich auff einem grossen Eichbaume.
NIKSCHI. Und ich war in ein Mäuseloch gekrochen / oder obs ein Fuchsloch war / da irgend vor etlichen Jahren ein Bär hatte in Wochen gelegen.
RUDOLF. Ihr werdet ja eigne Wohnungen haben / das Holtz ist wolfeil gnung / es müste eurer Nachläßigkeit schuld seyn / daß ihr nicht bauen wollet.
JANKU. Ey wir haben wohl gebauet / aber nicht vor frembde Leute.
NIKSCHI. Und wenn einer eures gleichen in die Stube käme / so müste die Frau oder ein Kind herauß.
RUDOLF. Wenn ich euch so viel böhmische Groschen in die Hand drückte?
JANKU. Ja itzo verstehe ichs erst / ihr wollt gerne Herberge haben / ja / ja / ich habe ein groß Hauß / nach meiner Bauer-Manier ist es gar fürstlich gebauet.[96]
NIKSCHI. O wolt ihr zu mir kommen / meine Stube ist grösser.
RUDOLF. Wir wollen es besehen. Sie gehen ab. Du WAZEK auff / und sprich die andern sollen folgen.