Zwantzigster Auffzug.


[152] Die Vorigen, Hinko, der Hofemeister.


HINKO. Was zum Hencker ist für ein Tumult? Du gottloser Bube hastu nicht Befehl / daß du solst in deiner Clause bleiben / gehe fort / oder du solst keine gantze Ribbe im Leibe behalten. Er jaget ihm hinein.

BÄBEL. Je Herr ich erfreue mich eurer guten Gesundheit: Wenn ihr wissen wollt / wer so turnirte / ich war es.

HINKO. Ich weiß es wohl aber es ist nicht an der Zeit.

BÄBEL. Wir wolln gern den jungen König finden.

HINKO. Was wolt ihr denn darnach / wenn er gefunden ist? so wahr ich lebe / ihr könnt eine wichtige Tracht Schläge davon kriegen / wenn ihr euch nur im geringsten anstellt / als wenn euch was dran gelegen wäre.[152]

BÄBEL. Was hilfft und denn unsre Reise?

HINKO. Sie wird euch gnung helffen / fangts nur klüger an.

BÄBEL. Je wer der Klügste seyn will / der gebe uns einen guten Rath.

HINKO. Schaffet euch morgen Gehülffen / und kommt vor unser Hauß / so will ich sehen / daß der Wirth niemanden um Hülffe ruffen kan / damit können wir den jungen König zur Pforte nauff bringen / ehe sich jemand des Possen versehen hätte / nur itzo packt euch zum Hause nauß / ich darf mit dem Herren selber nicht reden / es gebe Verdacht / doch gedenckt an mich / ihr habt einen treuen Diener.

BÄBEL. Nun so will ichs meinen Herren stecken / daß sie sich nicht übereilen / das Bier schmeckt ohn dem gut / wenn wir gleich einen Tag länger da bleiben / es wird nicht viel zu bedeuten haben. Geht ab.

HINKO. Die Zeit ist da / die Grobheit meines Wirths soll ihm theuer gnug bezahlet werden / wird nur der junge König RUINIret seyn / so mag die Königin mit solchen Verräthern anfangen was sie will / ich wünsche in der Sache COMMISSARIUS zu seyn / damit soll die Kappe zugeschnitten werden. Gehet ab.


Quelle:
Christian Weise: Sämtliche Werke. Berlin und New York 1971 ff., S. 152-153.
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