Fünffter Aufftrit.


[93] Peronne, Antimo, Coraggio, Bizarro, Allegro.


PERONNE. Verfluchter Trotz-Kopff! hätte mir deine widersinnige Natur nicht so leicht die besten Anschläge verhindern können?

ANTIMO. Mein Herr / wie soll ich dieses verstehn? das Volck kommt mit bewehrter Hand auf mich loß / und wil uns nicht mehr in einem Troupp stehen lassen.

CORRAGGIO. Ich erwarte Befehl / ob ich mich wehren soll.

BIZZARO. Wer uns nicht besser in der Stadt accommodiren wil / der hätte uns mögen zu Hause lassen.

PERONNE. Gebt euch zufrieden: unser Bluthund mercket seinen Untergang / drum wil er noch vor seinen Tode was befehlen. Er ist in der Kirche / geht getrost hinein und gebt Feuer auf jhn. Wenn er lieget / so wil ich den andern befehlen / daß sie die Mine springen lassen.

ANTIMO. Ist es rathsam bey so viel bewehrten Volcke?

PERONNE. Ich habe die Autorität dem Volcke zu commandiren: wenn der jenige todt ist / welcher über mich gebiethen kan / so ist es mir ein schlechtes alle Gewalt zu verhüten / biß wir in Positur stehen alle Gewalt zugebrauchen.[93]

ANTIMO. Nun wolan / jhr Pursche / gedencket an den Ruhm / welchen jhr bey dieser schönen That erwerben sollet.

CORRAGGIO. Ich gedencke an das Geld / welches ich dabey verdienen wil.

BIZZARO. Und ich an das Freuden-Feuer welches ich heute ansehen soll.

ALLEGRO. Und ich an etliche Centner Pulver / die ich verschiessen soll.


Sie gehen ab.


Quelle:
Christian Weise: Masaniello. Stuttgart 1972, S. 93-94.
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