Robinson zeichnet in den Sand

[29] Du Palme, leicht, daß dich die Winde wiegen

Zärtlich in ihrem Atem! Strahlen biegen

Des Lichtes deinen Stamm zur süßen Melodie

Geschweifter Harfe. Seliger ward nie

Noch eines Bogens Silber ausgespannt

Am Blau des Himmels. Brennenderen Brand

Warf Schönheit nie in die versengte Brust.[29]

Du Lichteste: Nicht schmerzlichere Lust

Gab je die Frau. O, sieh die Hand, gebannt

Von dir, in dich, die gleitend über Sand

Das schmale Zeichen sucht, das dieser Welle

Tödlicher Anmut, sterbend, sie geselle.


Quelle:
Maria Luise Weissmann: Gesammelte Dichtungen, Pasing 1932, S. 29-30.
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