Fünfzehnter Auftritt

[194] Hans Sturz kommt von rechts.


STURZ. Herr Burgemeester! Herr Burgemeester!

KONRAD. Was ist geschehen? Was ist los?

STURZ. Die Pommern haben Straußberg gebrochen, und die Straußberger sind nach Berlin geflüchtet gekommen. Wo is der Burgemeester?

FINKE. Ich will Euch zu ihm führen, kommt mit. Wendet sich im Abgehn. Und nu, Herr von Quitzow, gebt acht! Es könnte sein, wenn das Elend da zum Himmel schreit, daß Ihr einen Namen dabei nennen hörtet, den Ihr kennt.

KONRAD. Was habe ich mit den Straußbergern zu schaffen? Was meinst du? Was willst du?

FINKE. Was ick will? Bloß dem Burgemeester sagen will ick, daß in Berlin ein paar hundert hungrige Mäuler mehr sind.


Ab mit Sturz nach rechts ins Rathaus.


KONRAD blickt ihm gedankenvoll nach.[194]

WICHART. Laß den Faselhans schwatzen; komm mit, Konrad, wir wollen unsern polnischen Tanz zu Ende tanzen.

KONRAD. Ich mag nicht mehr, laß mich.

KÄTHE. Kommt doch, Herr Junker, was gehen Euch und uns die Straußberger an?

GRETHE. Wir können ihnen doch nicht helfen.

KONRAD. Geht und tanzt, mir ist die Lust vergällt, ich will nicht, sag' ich Euch! Ich will nicht mehr!

KÄTHE. Ach kommt, der is langweilig geworden.

ALLE. Ja, es ist schade.


Die Mädchen mit den übrigen jungen Edelleuten links ab; Konrad tritt unter die Laube des Rathauses rechts. Rieke ist bei Finkes Abgang in ein Haus zur Linken abgegangen.


Quelle:
Ernst von Wildenbruch: Gesammelte Werke. Band 9, Berlin 1911–1918, S. 194-195.
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