[153] Henning Perwenitz, Hans Dannewitz, Paul Blankenfeld, Albert Rathenow, Klaus Schultze, Veit Sechelweg, Henning Stroband, Kaspar Rieneke, Heinse Lang kommen aus dem Innern des Rathauses rechts vorn, bleiben teilweise unter der Laube stehen, treten teilweise auf die Straße.
PERWENITZ. Alles Ding hat seine Zeit, spricht König Salomo, Rat halten und Kopfzerbrechen, Banketten und Kannen stechen – Rat haben wir gehalten; tut mir leid, Ihr Oderberger Herrn, daß nicht mehr für Euch 'rausgekommen ist dabei – laßt's Euch nicht verdrießen, einen Trunk mit uns zu tun, ist so alte Berliner Art.[153]
RIENEKE. Was für 'ne Stadt? Herr Heinse Lang, was für 'ne Stadt ist das Berlin! Was sagt Ihr?
HEINSE LANG. Ich sage, Herr Kaspar Rieneke, es geht noch über Oderberg.
RIENEKE seufzend. Ja ja ja, Oderberg, Herr Heinse Lang?
LANG seufzend. Ja ja ja, Oderberg, Herr Kaspar Rieneke.
PERWENITZ. Na vergeßt jetzt Euren Gram, Ihr Herr'n; unser Sankt Martin von Berlin soll Euch einen Trunk vorsetzen, daß Ihr meinen sollt, Dietrich der Quitzow sei ein Pfefferkuchenmann und Jobst, unser Markgraf, ein ehrlicher Kerl.
RIENEKE. Das kriegt er nicht fertig! Jobst ein ehrlicher Kerl, was sagt Ihr, Herr Heinse Lang?
LANG. Was soll man dazu sagen, Herr Kaspar Rieneke? Aber wer ist denn der Sankt Martin von Berlin?
PERWENITZ. Werdet ihn gleich kennen lernen – da guckt er schon aus dem Loch.
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