Es war einmal

[134] Es starrt so trüb ein altes Haus

In wintergraue Fernen hinaus.


In sich versunken, erbebt es bang

Von dumpf verschollenem Glockenklang.


Auf einmal gleitet zärtliches Licht

Ihm tastend über das Angesicht.


Die Wintersonne mit mattem Schein

Küßt scheidend Giebel und Fensterlein.


Wehmütig lächelt ihr zitternder Strahl:

»Gedenkst du noch? Es war einmal ...«


Dann hüllt sie das Haupt in Schneegewölk ein

Und läßt das Haus im Dunkeln, allein.

Quelle:
Bruno Wille: Der heilige Hain. Jena 1908, S. 134-135.
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