Herbstliche Eiche

[58] Es nebelt. Knorriger Eichenheld,

Schon wird dein Lockenhaupt herbstlich bleich,

Und raschelnd die braune Eichel fällt.

Doch blüht dir heimlich ein Königreich.


Laß nebeln, dunkeln! Schlaf! Es ist spät!

Im Wintertraum küßt dich die Sonnenmaid,

Und aus den Keimen, die du gesät,

Sprießt tausendfach deine Jugendzeit.

Quelle:
Bruno Wille: Der heilige Hain. Jena 1908, S. 58-59.
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