1903.

5.

[1827] Was sag ich, wen frag ich, was Christi gemahl in ihrem geschäffte für göttliche kräfte bedarff ohne zahl?

Ihr stand ist mir wichtig, ihr wesen ist tüchtig, dem stande zu nutz, ihr herze ist richtig, der mann ist ihr schutz, sein wort ist ihr trutz, die chöre ihr putz; kömt irgend ein stutz, die obre Gemeine läßt sie nicht alleine, die hilft aus dem schreine der blutigen scheine bald allem was seine, und zwar auf den plutz.

Wir waren vor jahren zum priester gefahren im busch Accatuzz1, dem ginge ein kindlein, ein heidnisches hündlein, urplötzlich dahin; wir sagten im namen des ewigen Amen mit gläubigem sinn: Fahr gleich als ein flämmlein ins herzliche Lämmlein. Der priester der glaubts.

Hör, Unter-Gemeine! das volk im gezäune des dornichten haupts kans zeugen nicht lassen, zu haus, auf den strassen, und Jesus erlaubts, daß du seine Christen in wunden zu nisten berechtigen kanst. Die segen der wunden sind noch nicht verschwunden; drum wie du begannst, so spiele behende dem mann in die hände, was du auch verbannst; geschweige die seelen, die Jesum erwehlen, und die du mit spannst an wagen des chors im bogen des thors der Märischen kraft.

Das Lämmlein das bleibe den gliedern am leibe, nach seinem gebrauch, auch mitten im schmerze ein liebliches herze. O ewiger Hauch! laß allen Gemeinen das wundenlicht scheinen, besonders dem chor der jungfer Marien; und was wir erziehen fürs siegende thor, komm eilends in flor.

Fußnoten

1 in Canada.


Quelle:
Nikolaus Ludwig von Zinzendorf: Ergänzungsbände zu den Hauptschriften, Band 2, Hildesheim 1964, S. 1827.
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