Abbeizen

[3] Abbeizen (Abbrennen), metallene Gegenstände dadurch blank machen, daß man die Oxyde durch Beize (Säure) entfernt.

Für geschmiedete oder gegossene Eisenwaren mischt man 1 Teil Schwefel- oder Salzsäure mit 10 Teilen Wasser, fügt etwas Holz- oder Steinkohlenteer hinzu und taucht sie in die Mischung, bis sich der Glühspan von der Oberfläche abgelöst hat, worauf man sie mit reinem Wasser spült und trocknet. Bei Kupfer, Messing, Tombak, Bronze nimmt man das Abbeizen zur Bildung einer glänzenden Oberfläche vor und nennt es Gelbbrennen. Gegenstände aus Neusilber beizt man, indem man sie zuerst in eine Mischung aus 1 Teil Scheidewasser und 12 Teilen Wasser, dann in eine Schnellbeize aus gleichen Teilen Scheidewasser und Schwefelsäure taucht, hierauf abspült und mit Tannensägespänen abreibt. Bei dem Abbeizen sollen die Säuren nicht zu stark gewählt werden und die Gegenstände nicht zu lange in den Beizen verweilen, da in beiden Fällen ein zu großer Verlust an Metall durch Auflösung eintritt. Auch ist wiederholtes Waschen mit reinem Wasser und hierauffolgendes sehr sorgfältiges Abtrocknen unbedingt notwendig, sollen die gebeizten Gegenstände nicht oxydieren. Beim Abbeizen von Eisenblech bringt man die Gegenstände in Kalkwasser und trocknet in der Wärme, um Rosten hintanzuhalten.

Andés.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1904., S. 3.
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