Absperrventile

[38] Absperrventile (Durchgangsventile), in den Leitungen sitzend, unterscheiden sich von den Absperrschiebern durch die horizontale Lage des Gesperrorgans (vgl. die nebenstehende Figur), bei dem der Abschluß im rechten Winkel zur Richtung der Rohrleitung erfolgt.

Während bei Leitungen größerer Lichtweite – etwa von 40 mm an – die Absperrschieber fast ausschließlich angewendet werden, sind bei kleineren Rohrleitungen Absperrventile allgemein im Gebrauch, bei Dampfleitungen auch für größere Rohrdurchmesser. Im letzteren Falle werden die Gehäuse gewöhnlich aus Gußeisen, Ventil, Spindel u.s.w. aus Rotguß hergestellt. Die Absperrventile der Wasserleitungen sind bezüglich ihrer Konstruktion sehr verschiedenartig gestaltet; zumeist sind, wie bei den Auslaufhähnen, zu unterscheiden: gewöhnliche Absperrventile mit ziemlich verengtem Durchgang, Frankfurter Absperrventile, bei denen der Durchgang möglichst groß gehalten ist, und Gumminiederschraubventile, bei denen das Absperrorgan aus einer Gummiplatte besteht. Bei allen Arten von Absperrventilen treten aber außerdem die verschiedenartigsten Kombinationen auf in bezug auf die beiderseitigen Anschlüsse an die Rohrleitungen, je nachdem der Anschluß an Eisenrohr oder Bleirohr und in letzterem Falle durch einfache Lötzapfen oder Anlötverschraubungen bewerkstelligt werden soll. Auch gibt es Absperrventile, die einerseits an Eisenrohr, anderseits an Bleirohr anschließen. Alle diese bei Wasser-Absperrventil, gewöhnliches Modell. leitungen verwendeten Absperrventile werden meistens in Messing, oft auch in Rotguß ausgeführt. Letzteres ist bei eisenhaltigem Wasser unbedingt erforderlich. Eine besondere Anwendung finden die Absperrventile bei städtischen Wasserleitungen zum Abschluß der Privatleitungen vor dem Eintritt in das Privatgrundstück. Diese Absperrventile müssen wegen der Gefahr des Einfrierens der Leitungen mindestens 1 m tief unter der Erdoberfläche liegen und werden ähnlich wie die Absperrschieber mit einer Einbaugarnitur versehen, so daß sie von oben geöffnet und geschlossen werden können; es empfiehlt sich, für diesen Zweck stark gebaute Ventile anzuwenden, namentlich starke Spindeln, weil diese andernfalls beim Oeffnen und Schließen mittels eines Schlüssels von oben leicht abbrechen. Wasserleitungsabsperrventile werden in Deutschland noch nach Durchgangsweiten in englischen Zollen hergestellt. Für Eisenrohranschluß (beiderseits Verschraubungen) sind die Preise bei Messingventilen in Mark zurzeit: Gewöhnliches Modell: 3/8'': 1,40; 1/2'': 1,60; 3/4'': 2,75; 1'': 3,90; 5/4'': 8,0; 11/2'': 11,0; 2'': 16,0. Frankfurter Modell: 3/8'': 3,10; 1/2'': 3,50; 3/4'': 5,40; 1'': 7,20; 5/4'': 11,50; 11/2'': 16,0.

Ueber besondere Konstruktionen wolle in den Patentschriften D.R.P. Nr. 622, 699, 720, 845, 1089, 1169, 1306, 1483, 1639, 9693, 13290, 13814, 14138, 14240, 15349, 16692, 17642, 19694, 33244, 34670, 43294, 43664, 50773, 59566, 61211, 61723, 62977, 63231, 63983, 64812, 65502, 67360, 67386, 67489, 67805, 68726, 69177, 69627, 69630, 71111, 74145, 74320, 76231, 76875, 78240, 78262, 78769, 80981, 81077, 81515, 95290, 98449, 99317, 102174, 102981, 103079, 104390, 108953, 111855, 114375, 116998, 118853, 119589, 126830, 127455 nachgesehen werden. – Bezugsorte: Armaturenfabriken für Wasserleitungsgegenstände.

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Absperrventill, gewöhnliches Modell.
Absperrventill, gewöhnliches Modell.
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Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1904., S. 38.
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