Aluminiumacetat

[162] Aluminiumacetat, essigsaure Tonerde, essigsaures Aluminium, ist nur in wässeriger Lösung bekannt. Verdampft man die Lösung, so entsteht unter Abspaltung von Essigsaure ein basisches Salz.

Auf dieser leichten Zersetzbarkeit beruht seine Anwendung in der Färberei, vorzugsweise in der Baumwolldruckerei als Rotbeize, sowie zum Wasserdichtmachen von Wollgeweben. Als Liquor Alumini acetici findet das neutrale Aluminiumacetat zu Arzneizwecken Verwendung. Es wird durch Zersetzung von Aluminiumsulfat mit Blei-, Baryum- oder Calciumacetat erhalten, indem das Filtrat vom ausgefällten Sulfat bei mäßiger Wärme zur Trockene verdampft wird. Der Trockenrückstand ist ein nicht kristallisierender, zerfließlicher Gummi, der beim Liegen an der Luft unter Verlust von Essigsaure in das unlösliche basische Aluminiumacetat übergeht. Das Aluminiumacetat kommt nicht als solches, sondern kombiniert mit Alaun, Kaliumacetat und Kaliumsulfat zur Anwendung. S.a. Acetate.


Literatur: Fischer, Ferd., Handbuch der chemischen Technologie, Leipzig 1893, S. 568 und 1018.

Bujard.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1904., S. 162.
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