Anschweißen

[225] Anschweißen beim Gießen (besser Angießen), in der Metallgießerei ein Gießverfahren, um auf bereits erstarrte Metallstücke nachträglich noch Ansätze anzugießen.

Zu dem Zweck wird auf die gewünschte, vorher metallisch reingemachte Stelle mit Hilfe einer Form flüssiges Metall gleicher Beschaffenheit bis zur Schmelzung der Bruchstelle gegossen. Das aufgegossene Metall bildet dann nach seiner Erstarrung mit dem ersten Metallstück ein Ganzes. Das Anschweißen ist gebräuchlich in der Zinngießerei, um z.B. die Henkel von zinnernen Gefäßen nachträglich anzugießen, in einigen Fällen auch bei Gußeisenstücken, wenngleich letzteres bei der schweren Schmelzbarkeit und der Oxydationsneigung des Gußeisens mit Schwierigkeiten verknüpft ist. Das Anschweißen von Zapfen an Walzen erfolgt derart (s. die Figur), daß die Bruchstelle vorgewärmt und die Form a für den neuen Zapfen aufgesetzt wird. Diese Form ist mit Auslässen b versehen, durch die das flüssige Eisen beim Eingießen so lange abfließen kann, bis die Bruchstelle zu schmelzen beginnt. Darauf werden die Auslaßöffnungen verstopft und die Form vollgefüllt. (Vgl. a. Schweißeisen.)


Literatur: Ledebur, Mechan. Technologie, Braunschweig 1897, S. 227–229; v. Hoyer, Die Verarbeitung der Metalle und des Holzes, Wiesbaden 1897, S. 434.

Dalchow.

Anschweißen
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1904., S. 225.
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