Bast

[566] Bast. 1. Im technischen Sinne die geschmeidigen, festen, als Bindematerial dienenden inneren Teile der Baumrinden, z.B. Lindenbast, seltener Gewebe andrer Pflanzenorgane, z.B. Raphiabast aus den Blättern der Raphiapalme.

Die mechanisch wirksamen Elemente der technischen Balle sind die Ballzellen (vgl. Spinnfasern), deren Fertigkeit innerhalb der Elastizitätsgrenzen diejenige des Schmiedeeisens erreicht. Zur Gewinnung legt man die von den Stämmen abgelöste Rinde ca. 6–8 Wochen lang in Wasser, wodurch das Rindengewebe so gelockert wird, daß sich der Ball leicht mit der Hand in bandförmigen Streifen von der äußeren Rinde ablösen läßt. Die Ballproduktion ist besonders in Rußland sehr beträchtlich, wo für dieselbe jährlich ca. 1 Million Lindenbäume gefällt und ca. 14 Millionen Ballmatten (31/2 Millionen für den Export) fabriziert werden.

2. Ein buntes Gewebe, zur Hälfte aus Seide und zur Hälfte aus dem Bast einiger ostindischen Bäume hergestellt, meist aus Ostindien eingeführt; auch ein sehr glänzender, vierbändig geköperter Baumwollstoff mit grobem Schuß, der auf der rechten Seite zu drei Vierteln von der Kette gedeckt wird.

T.F. Hanausek.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1904., S. 566.
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