[574] Bauformen, die zur architektonischen Gliederung verwendeten Verzierungen, speziell jene, die zum Schmuck der Hochbaukonstruktionen beigezogen werden.
Man unterscheidet in der Hauptsache Bauformen für Stein und Verputz: Verzierungen an Wandflächen, Fußböden, Decken und Dachflächen, Gesimse, Kunstformen der Stützen und Balken und der Mauerbögen, Fenster- und Türeinfassungen; für Holz: Flächenverzierungen der Block- und Bohlenwände und der gestemmten Wände, der Holzfußböden und Holzdecken, Balkengesimse, Sparrengesimse, der hölzernen Stützen und Träger, Fenster- und Türeinfassungen; für Eisen und Metalle: verzierte Gitter, Türen und Fenster aus Bronze, Zinkguß, Schmiedeeisen und Gußeisen, eiserne Träger und Säulen, Traufgesimse und Giebelgesimse eiserner Dächer u.s.w. Aus der antiken Kunst sind übernommen die architektonischen Formen und die Säulenordnungen der Griechen und Römer, aus der italienischen Renaissance die Säulenordnungen, Fassadengliederungen, Tür- und Fensterbildungen, Fassadenbildungen und Ausbildungen der inneren Gebäudeteile [1], aus der mittelalterlichen Baukunst die Formen der deutschen, französischen und englischen, der romanischen und gotischen Baustile [2]; die architektonische Formenlehre für Ingenieure enthält [3]; vgl. a. Bauglieder, Ornamente.
Literatur: [1] Handbuch der Architektur, Teil I, Bd. 2: Die Bauformenlehre, Darmstadt 1896; Teil II, Bd. 1 und 2: Die Baukunst der Griechen, Etrusker und Römer, Darmstadt 1881 und 1885; Ebe, G., Die Schmuckformen der Monumentalbauten aus allen Stilepochen seit der griechischen Antike, Leipzig 189698. [2] Redtenbacher, R., Leitfaden zum Studium der mittelalterlichen Baukunst, Leipzig 1881. [3] Baumeister, R., Architekton. Formenlehre für Ingenieure, Stuttgart 1866.
Weinbrenner.