[30] Bifilarmagnetometer, Vorrichtung zur Beobachtung bezw. Selbstregistrierung der kleinsten Schwankungen der magnetischen Intensität eines Erdortes [1].
Ein Magnetstab liegt in einem an zwei langen Fäden hängenden Schiffchen. Die Aufhängung ist so weit gedreht, daß der Stab sich senkrecht zur Richtung der Deklinationsnadel horizontal einstellt. Bei der kleinsten Aenderung der erdmagnetischen Intensität wird das Gleichgewicht zwischen der aus dem Gewicht des Stabes entspringenden Richtkraft und der Richtkraft, die der Erdmagnetismus auf den Stab ausübt, gestört, der Stab ändert sein Azimut, ein mit dem Stab verbundener Spiegel gestattet, durch Spiegelablesung die Richtungsänderung zu beobachten oder durch photographisches Verfahren zu registrieren. Jetzt ist mehr das Unifilarmagnetometer im Gebrauch, eine an tordiertem Quarzfaden hängende, ostwestlich abgelenkte horizontal schwebende Magnetnadel mit Spiegel.
Literatur: [1] Gauß, Resultate aus den Beobachtungen des magnet. Vereins, Göttingen 1837, Bd. 2. [2] Kohlrausch, F., Absolute Messung mittels bifilarer Aufhängung, in Wied. Ann., Bd. 17, 1882, S. 787, und Bd. 22, 1884, S. 411.
Aug. Schmidt.