Bleichlorid

[69] Bleichlorid (Chlorblei) PbCl2, Mol.-Gew. 278, spez. Gew. rund 5,7. Vorkommen: in der Natur als Cotunnit PbCl2 in Fumarolen, Mendipit PbCl2 + 2PbO, Bleihornerz PbCl2 + PbCO3. Schweres, weißes, kristallinisches Pulver; Schmelzpunkt 500°; Siedepunkt bei Weißglut; Verflüchtigung beginnt schon bei Rotglut. Es ist in Wasser schwer löslich (kalt 1 : 121, heiß 1 : 30).

Zu seiner Darstellung behandelt man Bleiglätte mit Salzsäure. Es entsteht ferner durch direkte Verbindung von über seinen Schmelzpunkt erhitztem Blei mit Chlor ohne Feuererscheinung, ferner, wenn man eine konzentrierte wässerige Lösung eines Bleisalzes mit Salzsäure versetzt, oder wenn man Bleisulfat mit Chlornatrium und Salzsäure kocht. Bei mehreren chemischen Prozessen (Verarbeitung wismuthaltiger Glätte auf Wismut [s.d.]) wird es als Nebenprodukt erhalten. Seine Verwendung beschränkt sich auf die Herstellung einiger Bleifarben: Kasseler, Veroneser, Englisches, Turners Gelb und Pattinsons Bleiweiß. Nach verschiedenen Patenten bildet es ein wichtiges Zwischenprodukt bei der Verarbeitung der Ammoniaksodarückstände.

Bujard.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 2 Stuttgart, Leipzig 1905., S. 69.
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