Bremsneigung

[272] Bremsneigung der Eisenbahnen ist dasjenige Neigungsverhältnis, auf dem bei der Talfahrt die Schwerkraft und der Bewegungswiderstand sich ausgleichen, so daß bei Ueberschreitung dieser Neigung Bremsung des Zuges erforderlich wird, um die Geschwindigkeit nicht zu gefahrbringender Höhe anwachsen zu lassen. Je nach Güte der Bahn und der Fahrzeuge kann die Größe der Bremsneigung etwas kleiner oder größer ausfallen. Bei günstigen Verhältnissen auf vollspurigen Eisenbahnen kann der Widerstand der Bewegung, also auch die Bremsneigung in gerader Linie unter 1 : 300, ja bis auf 1 : 400[272] herabsinken. In Kurven vergrößert sich die Bremsneigung um den Betrag des hinzutretenden Krümmungswiderstandes.

Goering.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 2 Stuttgart, Leipzig 1905., S. 272-273.
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