Bremsschuhe

[273] Bremsschuhe, keilförmige Klötze, die sich der Form der Schienen und der Form der Rad Reifen anpassen und zum Anhalten der Fahrzeuge dienen.

Sie gelangen bisweilen einzeln zur Anwendung, werden aber besser paarweise verwendet, damit beide Räder einer Achse gleichzeitig auf die Bremsschuhe auflaufen. Im letzteren Falle sind die beiden Bremsschuhe durch eine Stange miteinander verbunden. Die Räder laufen auf die keilförmigen Spitzen der Bremsschuhe auf, legen sich gegen den Klotz und verlieren infolge des Reibungswiderstandes zwischen Rad und Bremsschuh bald ihre Drehgeschwindigkeit. Vermöge der fortschreitenden Geschwindigkeit des Wagens nehmen sie aber den Bremsschuh mit, der sich gleitend auf den Schienen fortbewegt und durch den Reibungswiderstand das Fahrzeug zur Ruhe kommen läßt. Sollen die Bremsschuhe zum Anhalten entlaufener Wagen dienen, so müssen sie so hoch sein, daß die Räder auch bei großer Geschwindigkeit nicht darüber fortspringen können. Man läßt sie wohl ein Fünftel des Radumfangs umfassen. Sollen die Bremsschuhe beim Rangieren benutzt werden, so Hellt man sie viel leichter her. Sie umfassen etwa ein Siebtel des Radumfangs. Die Neigung des Keils wird steil genug gewählt, so daß das Fahrzeug von selbst wieder davon abläuft. Um das Anhalten der Fahrzeuge sanfter eintreten zu lassen, werden die Klötze mit Rollen versehen (Rollbremsschuhe).

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 2 Stuttgart, Leipzig 1905., S. 273.
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