Butzenscheiben

[413] Butzenscheiben, runde Fensterscheiben von 10–15 cm Durchmesser. In der Mitte derselben sitzt der sogenannte Butzen, eine starke Erhöhung, die von dem Blasrohr des Glasbläsers herrührt und den Scheiben den Namen gab.

Sie wurden namentlich im 15. und 16. Jahrhundert verwendet und finden in der Neuzeit wieder mehrfach Nachahmung. Innerhalb eines Rahmens von Holz, Stein oder Eisen sitzen sie in Nuten und in Bleifassung reihenweise geordnet nach dem geraden (Fig. 1) oder schrägen Steg (Fig. 2). Bei großen Feldern sind zur Sicherung gegen den Winddruck sogenannte Windstangen aus 7–12 mm starkem Rundeisen nötig, die an den Enden mit Lappen in die obengenannten Nuten eingreifen oder festgeschraubt sind. Hieran sind die Bleisprossen mit umgebogenen Haften angehängt.

Weinbrenner.

Fig. 1., Fig. 2.
Fig. 1., Fig. 2.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 2 Stuttgart, Leipzig 1905., S. 413.
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