Calciumsulfide

[418] Calciumsulfide, Verbindungen von Calcium mit Schwefel, bilden weiße, graue und gelb gefärbte amorphe und kristallinische Massen.

Das einfache, in Wasser schwer lösliche Sulfid CaS bildet sich bei Reduktion des Sulfates mit Kohle; durch Umsetzung von Natriumsulfid mit Kalkstein beim Leblanc-Sodaverfahren und beim Erhitzen von Calciumkarbonat (Muschelschalen) mit Schwefel. Nach den zwei letzten Methoden erhält man ein oxydhaltiges Präparat. Das letzte Verfahren wird zur Herstellung der Leuchtfarben oder Leuchtmassen angewendet; dasselbe liefert ein Präparat, das nach[418] der Belichtung durch Sonnenlicht im Dunkeln leuchtet. – Die mehrfachen Sulfide des Calciums, die leicht in Wasser löslich sind, entstehen beim Erhitzen von gelöschtem Kalk mit Schwefel für sich oder in Wasser. – Das einfache Sulfid dient zur Erzeugung von Schwefelwasserstoff; die Oxysulfide der Sodaindustrie werden auf Schwefel, Natriumsulfid und Natriumhyposulfit, die aus Austern- und andern Muschelschalen erzeugten Oxysulfide auf Leuchtfarben (s. Phosphore) verarbeitet; die Polysulfide dienen zur Herstellung des gefällten Schwefels und zur Darstellung von Calciumsulfantimoniaten für die Goldschwefelgewinnung.

Bujard.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 2 Stuttgart, Leipzig 1905., S. 418-419.
Lizenz:
Faksimiles:
418 | 419
Kategorien: