Cerithienkalkstein

[434] Cerithienkalkstein, hellgelbe und hellgraue, meist mächtige, zuweilen, oolithische und dolomitische Kalksteine, die im Mainzer Becken die tiefsten Schichten des Miozän (s. Tertiärformation) bilden.

Meist ganz erfüllt von vorweltlichen Muscheln und Schnecken, von denen Cerithium die charakteristischste ist. Vielfach zeigen die Kalke keine Schichtung, sind plump und massig, stark zerklüftet und teils hart und knollig, teils weich und mehlig. Ihre Unterlage bilden die Cyrenenmergel, ihr Hangendes die Corbiculakalksteine. Ihrer Entstehung nach können sie nur in einem sehr wenig salzigen, in der Aussüßung befindlichen Meere (Brackwasser) gebildet worden sein Mitunter treten an Stelle der massigen grauen Kalke oder aus zerbrochenen Konchylienschalen beistehenden Kalkbreccien sandige Schichten und Kies. In den Steinbrüchen der Umgebung von Mainz (Oppenheim, Hochheim u.s.w.) werden sie mit den auflagernden Corbiculakalksteinen gewonnen und zu Bauzwecken und zur Düngung verwendet.

Leppla.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 2 Stuttgart, Leipzig 1905., S. 434-435.
Lizenz:
Faksimiles:
434 | 435
Kategorien: