Chlorsilbernormalpapier

[125] Chlorsilbernormalpapier für photographische Photometrie.

Zu Zwecken der Photometrie mit photographischen Papieren bedient man sich des Bunsen-Roscoëschen Normalchlorsilberpapiers, und zwar sowohl zur Tageslichtmessung als auch als Maß zur Empfindlichkeitsmessung photographischer Kopierpapiere. Zur Herstellung des Normalpapiers werden 300 g reines Kochsalz in 10 l Wasser gelöst, in eine Tasse gegossen und ein Bogen reines Steinbach-Papier oder anderes bestes photographisches Rohpapier (8 bis 10 Kilopapier) ganz untergetaucht, nach 5 Minuten herausgenommen und vertikal hängend getrocknet; es hält sich unbegrenzt lange. Zur Sensibilisierung läßt man ein Stückchen (etwa im Format 13 × 18 cm) auf der Oberfläche eines Silbernitratbades (12 g Silbernitrat in 100 ccm Wasser) während 2 Minuten schwimmen und läßt es in der Dunkelkammer frei hängend trocknen. Dieses Normalchlorsilberpapier hält sich nur 18–24 Stunden lang. Ein Streifen von solchem Normalpapier wird mit einem Streifen des zu prüfenden Papiers in ein Photometer gelegt, dem Tageslicht ausgesetzt, und nach dem Eintreten einer kräftigen Wirkung werden die betreffenden Schwellenwerte abgelesen, desgleichen die Gradation, d.i. die Wiedergabe von Licht und Schatten, die durch den Umfang der Grade zwischen zartestem Ton und tiefstem Schwarz angezeigt wird. Als sekundäre Photometerpapiere dienen Celloidinpapiere oder Chlorsilbergelatinepapiere oder Bromsilberpapiere.


Literatur: J.M. Eder, Ein neues Graukeilphotometer für Sensitometrie, für photographische Kopierverfahren und wissenschaftliche Lichtmessungen, Halle a. d. S. 1920, S. 7; Photogr. Korresp. 1919, Septemberheft.

J.M. Eder.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1920., S. 125.
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