Deisterformation

[707] Deisterformation oder -schichten, auch Wealden- oder Hilsformation werden in der Geologie die ältesten Kreidebildungen in Norddeutschland (Westfalen, Hannover und Braunschweig im Deister) genannt.

Es sind Ablagerungen des fußen und brackigen Wassers, die aus Schieferton, Sandstein und Kohlenflözen bestehen, von welch letzteren einige abbauwürdig sind. Als geschätztes Baumaterial gilt die untere Abteilung der Deislerschichten, der sogenannte Deister-, Wealden- oder Hilssandstein, ein weißer, hellgelber oder hellgrauer, stellenweise durch Kohlebeimengung dunkel gefärbter, mittel- bis feinkörniger, dickbankiger Sandstein. Er besteht wesentlich aus gerundeten Quarzkörnern, die durch ein kieseliges, seltener toniges Bindemittel verkittet sind. Durch Fehlen des Bindemittels geht er in Sand, durch Aufnahme von Geröllen in Konglomerate über. Die Druckfestigkeit auf den Quadratzentimeter schwankt zwischen 500 und 1000 kg; sie beträgt bei[707] dem sogenannten Obernkirchener Sandstein vom Kamm des Bückeberges, der bei vielen Monumentalbauten in Deutschland verwendet wurde, 687 kg. Der Sandstein dient vorzugsweise zu Hochbauten, Verkleidungen, Ornamenten u.s.w.

Leppla.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 2 Stuttgart, Leipzig 1905., S. 707-708.
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