[87] Drehherz, dient in Verbindung mit dem Mitnehmer und der Mitnehmerscheibe zur Uebertragung der Bewegung der Drehbankspindel auf das Arbeitsstück.
Ein Drehherz in seiner einfachsten Form zeigt Fig. 1. Das Arbeitsstück wird in den herzförmigen Ausschnitt a des Werkstückes durch die Schraube b festgeklemmt. Der Stift der Mitnehmerscheibe, die auf die Drehbankspindel aufgeschraubt wird, legt sich gegen das Ende oder den Zapfen c des Drehherzens und nimmt dieses und das Arbeitsstück bei der Drehung mit. Beim Drehherz Fig. 2 ist der Drehherzzapfen a rechtwinklig umgebogen und greift in eine Oeffnung oder einen Schlitz der Mitnehmerscheibe. Ein besonderer Mitnehmerstift fällt hierbei fort. Umgekehrt versieht man auch den Drehherzzapfen mit einem Schlitz und läßt den Mitnehmerstift in diesen hineingreifen. Den gewöhnlichen Drehherzen haften verschiedene Mängel an: Sie spannen das Werkstück nicht genügend fest, sie eignen sich nicht zum Einspannen von Werkstücken jeder Querschnittsform, sie zerdrücken leicht schwache Gegenstände (Gewinde) oder das Einspannen ist umständlich, daher sind sie in der Massenfabrikation nicht verwendbar. Eine Reihe verschiedener Drehherzkonstruktionen vermeidet die Mängel, andre sind für besondere Arbeiten bestimmt. Das Drehherz Fig. 3 hat zwei Preßschrauben, die das Werkstück gegen ein oder zwei Rädchen drücken, die auf geneigten Flächen gleiten; beim Drehherzen Fig. 4 ist zwischen Schraube und Werkstück ein mit Zähnen versehenes, beim Drehherzen Fig. 5 ein glattes Druckstück eingeschaltet. Die Druckstücke sind auch leicht auswechselbar hergestellt, so daß für Gegenstände verschiedener Formen besondere Druckstücke mit runden, eckigen oder mit Gewinde versehenen Backen verwendet werden. Ein solches Drehherz zeigt Fig. 5a[87] (Herm. Lamparter, Metallwarenfabrik, Reutlingen). Zum Einspannen von Schrauben dient das Drehherz Fig. 6, dessen Ausschnitt a mit Gewinde versehen ist. Selbsttätig spannen die Drehherzen Fig. 7 und 8 (Gebr. Brill, Barmen, D.R.P Nr. 73958). Sie eignen sich ihrer schnellen Handhabung wegen zur Massenfabrikation. Bei jenem legt sich der Mitnehmer gegen einen Hebel a mit Exzenter, bei diesem gegen einen doppelarmigen gezahnten Hebel b. Selbsttätige Festspannung und Festspannung durch Schraube hat das Drehherz Fig. 9, das in beiden Drehrichtungen anwendbar ist. Ein Festspannen des Werkstücks, nachdem dieses bereits zwischen den Drehbankspitzen eingespannt ist, ermöglichen das einem Feilkloben ähnliche Drehherz Fig. 10 und die Drehherzen Fig. 1113, von denen sich die beiden letzteren auch zum Einspannen konischer Werkstücke eignen. Der Massenfabrikation besonders dienen die Drehherzen Fig. 1416. Beim ersten (D.R.P. Nr. 89006) lassen sich die Teile a und b zusammenhaken, darauf wird die Schraube angezogen. Das Drehherz Fig. 15 dient zum Einspannen annähernd gleichstarker zylindrischer Arbeitsstücke und die Vorrichtung Fig. 16 zum Abdrehen von Schraubenbolzen mit Vierkant- und Sechskantköpfen. Bei dieser Einrichtung fällt das Einspannen fort. Zum Einspannen von Gegenständen verschieden starken Durchmessers dient das Drehherz Fig. 17. Die Schenkel b sind mit Rasten a versehen, in die der Riegel c geschoben wird. Das Drehherz Fig. 18 ist symmetrisch ausgebildet, so daß beim Drehen keine freien Kräfte auftreten können, weshalb das Drehherz sich besonders zum schnellen Drehen eignet. Dadurch, daß zwei Mitnehmer in zwei einander gegenüberliegenden Schlitzen gegen das Drehherz drücken, wird ein einseitiger Druck vermieden.
Bezüglich der Drehherzen bezw. Mitnehmer vgl. a. D.R.P. Nr. 91628, 95704, 103826, 123681, 128157, 129306, 138734, 138957, 141772, 143060.
Dalchow.
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