Druckkraftorgane

[124] Druckkraftorgane.

Durch tropfbar flüssige oder gasförmige Körper, z.B. Wasser, Oel, Dampf, Luft u.s.w., die in Röhren oder Gefäße eingeschlossen sind, kann vermöge ihres Widerstandes eine Druckkraft, die einerseits auf einen solchen Körper ausgeübt wird, anderseits übertragen werden, um die Bewegung eines festen Körpers zu bewirken. Dies ist in Fig. 1 veranschaulicht, wo sich z.B. Wasser in den beiden zusammengesetzten Hohlzylindern befindet und die Druckkraft P, die auf den Kolben p wirkt, eine Druckkraft Q auf den Kolben q hervorbringt; diese Druckkräfte P, Q verhalten sich wie die Flächeninhalte der Zylinderquerschnitte. Ferner kann auch durch einen schwachen Draht, der von einem Rohr umschlossen ist, eine Druckkraft übertragen werden. Ein Stahlband b, das, wie Fig. 2 zeigt, in einem Hohlzylinder c an der Wandung anliegt, wird durch Druckkräfte, die an den Bandenden a, a' wirken, gegen die Wandung gepreßt und kann in dieser Weise als Bremse dienen. Alle derartigen Körper, die in der angegebenen Weise durch Druckkräfte beansprucht werden und Kräfte übertragen, hat Reuleaux [1] Druckkraftorgane genannt.


Literatur: [1] Reuleaux, Theoretische Kinematik, Braunschweig 1875, S. 166.

Burmester.

Fig. 1., Fig. 2.
Fig. 1., Fig. 2.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 3 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 124.
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