Eismieten

[372] Eismieten sollen in ähnlicher Weise das Eis gegen Wärme schützen wie Kartoffel- und Rübenmieten die Wurzelfrüchte gegen Kälte.

Auf Unterlage einer starken Strohschicht packt man einen runden Eishaufen und deckt diesen mit einer Strohlage, darüber Torferde, im ganzen 0,7–1,0 m stark, ab. Das Eis hält sich in der Miete gut; es muß aber bei jeder Eisentnahme die Deckung durchbrochen und wiederhergestellt werden. Dabei fällt leicht Erde zwischen das Eis und verunreinigt es; auch fehlt die Gelegenheit, Vorräte im Eisraum aufzubewahren. Um diesem Uebelstande abzuhelfen, hat man gewölbte Kühlräume unter der Eismiete angeordnet, die durch die Kühlung von oben her auf eine Temperatur von 3–4° R erhalten werden und sich zur Aufbewahrung von Vorräten wohl eignen.


Literatur: Deutsche landwirtschaftliche Presse, 7. Jahrg., Nr. 28.

v. Tiedemann.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 3 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 372.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: