Fayencemosaik

[189] Fayencemosaik ist eine aus Innerasien flammende, von Persern, Seldschuken und Türken verwendete Technik zum Ausschmücken von Wandflächen. Aus Fayenceplatten werden kleine Formstücke ausgeschnitten und, mit der Glasur nach unten, in einem Holzkasten nach einer Musterzeichnung zusammengesetzt. Hierauf werden die Fayencestückchen in der Holzform auf ihrer Rückseite mit Gips vergossen und die so hergestellten Platten an die Wände versetzt. Eine schwierige und mühselige Technik, die in der Wirkung dem antiken Mosaik gleichkommt. Die weiße Gußnaht zwischen den einzelnen Fayencestückchen verleiht dem Fayencemosaik einen ganz besonderen Reiz. In Persien und Kleinasien sind die Wände und Decken ganzer Gebäude damit verkleidet.

Senfft.

Fayencemosaik aus der Sirtscheli-Medresse in Konia, in hell- und dunkelblauen Fayencestückchen.
Fayencemosaik aus der Sirtscheli-Medresse in Konia, in hell- und dunkelblauen Fayencestückchen.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1920., S. 189.
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