[700] Fensterrose, Rundfenster mit Maßwerk (s.d.), aus Pässen (s.d.) und Schneußen (s.d.) bestehend; sie ist vom Radfenster (s.d.) dadurch verschieden, daß das Maßwerk des letzteren aus strahlenförmigen Stäben oder Speichen gebildet wird, die aus einer Nabe sich entwickeln.
Letztere Art kam besonders in der französischen Gotik zu schönster Ausbildung, indem sie die Stirnwände des Langschiffs oder der Querschiffe bis zum Gewölbeschluß ausfüllte und durch Glasmalerei eine reiche Farbenpracht entwickelte. Einfacher waren die Rundfenster des rheinischen Uebergangsstils, wobei drei und vier Pässe, Fächer-, Hufeisen- und Kleeblattformen zur Teilung und Belebung in Anwendung kamen.
Literatur: Viollet-le duc, Dictionnaire raisonnée de l'architecture française etc., Bd. 8, S. 38 ff., Paris 1866; Ungewitter-Mohrmann, G., Lehrbuch der gotischen Konstruktionen, Leipzig 1890; Moller, Denkmäler deutscher Baukunst, Frankfurt u. Darmstadt 1852; Eisenlohr, Mittelalterliche Bauwerke im südwestlichen Deutschland, Karlsruhe 1853.
Weinbrenner.