Flugbahnvorrichtung

[99] Flugbahnvorrichtung auf der Bühne.

Bei der in nachgehender Figur schematisch gezeichneten Vorrichtung befindet sich ein Wagen W auf horizontalen Schienen S des Schnürbodens der Bühne. An den Wagen ist ein über die Rolle a geführtes Seil σ befestigt, das um die Trommel b gewunden und mit derselben fest verbunden ist. Die Seile s, s', welche die Flughaut A tragen, gehen über die in dem Wagen gelagerten Rollen c, c', ferner über die Rolle d und sind um die Trommel b' gewunden an derselben befestigt. Ist die Trommel b' fest gestellt und wird die Trommel b vermittelst der Kurbel K im Sinne des eingezeichneten Pfeiles gedreht, dann windet sich das Seil σ auf diese [99] Trommel und zieht den Wagen W nach rechts. Hierdurch werden die beiden herabhängenden Seilteile in gleichem Maße verkürzt und die Flughaut A wird, parallel bleibend, in dem Buhnenraum schräg nach aufwärts bewegt, wie die eingezeichneten Pfeile anzeigen. – Die Parallelbewegung der Flughaut A ist genau geradlinig und bildet mit der horizontalen einen Winkel von 45°, wenn die herabhängenden Seilteile parallel sind. Die geringe Neigung, die man in der Regel diesen Seilteilen gibt, bewirkt nur sehr geringe Abweichung von der geradlinigen Flugbahn. Soll aber der Flug in einer Kurve sich vollziehen, dann muß gleichzeitig mit der Trommel b auch die Trommel b' vermittelst der Kurbel K' entsprechend gedreht werden. Durch gleichzeitige Drehungen beider Trommeln, wobei diese Drehungen in gleichem oder ungleichem Sinn erfolgen, kann die Flughaut nach beliebiger Richtung bewegt und in jede beliebige Lage gebracht werden.


Literatur: Cantant, C., und Filippi, J. de, Théâtres modernes, Paris 1860, Bd. 2, Blatt 25.

Burmester.

Flugbahnvorrichtung
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 4 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 99-100.
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