Frischwassererzeuger [2]

[243] Frischwassererzeuger an Bord der Schiffe dienen zur Herstellung von Kesselspeise-, Wasch- und Trinkwasser.

Bei ersterem handelt es sich um den Ersatz des im Betriebe durch Undichtigkeiten entstandenen Verlustes – etwa 2,5% des Dampfverbrauches der Hauptmaschinen, d.h. etwa 4 t in 24 Stunden für je 1000 PSt. Bei Wasserrohrkesseln ist wegen des häufigeren Wasserwechsels der Frischwasserbedarf höher. Die Frischwassererzeuger haben in ihrer Bauweise keine wesentlichen Aenderungen erfahren. Das Seewasser wird in besonderen Verdampfern mittels Rohrschlangen durch Frischdampf oder Abdampf- der Hilfsmaschinen verdampft und der Dampf in den Kondensator geleitet, während die Salzlauge ständig ausgeblasen wird. Zur Erzeugung von Wasch- und Trinkwasser wird der Dampf in besonderen Destillierkondensatoren niedergeschlagen. Auf großen Schiffen werden die Verdampferanlagen meist in Verbundanordnung gebaut, bestehend aus Hochdruckverdampfer, der mit Dampf von 3 Atm. Betriebsdruck gespeist wird und Niederdruckverdampfer, für den der in dem Hochdruckverdampfer erzeugte Dampf als Heizdampf dient.


Literatur: [1] Klamroth, Schiffsmaschinenkunde, Berlin 1916. – [2] W. Kaemmerer, Hilfsmaschinen und Sicherheitseinrichtungen für Schiffe, ebend. 1915. – [3] W. Mentz, Deutscher Schiffsmaschinenbau, Deutscher Schiffbau, ebend. 1913.

T. Schwarz.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1920., S. 243.
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