Gebrauchsnormal

[335] Gebrauchsnormal ist nach der Eichordnung (s.d.) ein Eichungsnormal, nach dem die Richtigkeit der Verkehrsgegenstände bei den Eichungsarbeiten beurteilt wird.

Bei jeder Eichungsstelle sind die für ihren Geschäftsbetrieb erforderlichen Gebrauchsnormale vorhanden, z.B. für Längenmaße: ein Metermaßstab als Strichmaß auf Messing mit Teilung in Zentimeter (für einen Dezimeter Teilung in Millimeter), ferner ein Holzstab von 1 m Länge in Millimeter und ein solcher von 2 m Länge in Zentimeter geteilt, ein Metermaßstab von Stahl mit Anschlag in Zentimeter geteilt, ein Bandmaß aus Stahl von 20 m Länge in Dezimeter geteilt (die Einführung von Nickelstahlmaßen wird wohl im Laufe der Zeit zu erwarten sein); für Flüssigkeitsmaße: ein Satz Flüssigkeitsmaße von 2 bis 1/32 l und 0,2 bis 0,02 l aus Kupferblech sowie ein Satz gläserner Eichkolben (Flaschen); für Hohlmaße zu trockenen Körpern: 1 Satz Hohlmaße von 1/2 hl bis 1/16 l aus Eisen- bezw. Kupferblech nebst zugehörigen Fehlergläschen; für Gewichte: ein Satz Gewichte von 50 kg bis 1 mg nebst Fehlergewichten. Der Fehler der Gebrauchsnormale darf im allgemeinen nicht über 1/5 des im öffentlichen Verkehr erlaubten hinausgehen.

Reinhertz.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 4 Stuttgart, Leipzig 1906., S. 335.
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