Gefechtsmasten

[248] Gefechtsmasten haben durch die Kalibersteigerung der schweren Artillerie bis zu den 38-cm-Rohren und durch die Ausdehnung der Feuereröffnungsgrenze bis zu 20000 m eine erhöhte Bedeutung gewonnen, da nur durch hohe, standfeste Masten mit geräumigen, von Erschütterung und Schwingung freien Plattformen für die Aufstellung der Entfernungsmesser und der für die Feuerleitung erforderlichen Apparate ein trefflicheres Schießen auf so große Entfernungen möglich ist. Durch das bisher übliche starke Mastrohr mit Stagen war dieses Ziel nicht zu erreichen, zumal die Stage überdies das Schußfeld der eigenen Geschütze behinderten. Während man in den Vereinigten Staaten allgemein zu hohen Gittermasten überging (Fig. 1) hat man sich in der englischen, deutschen und japanischen Marine den schon von Coles beim Turmschiff »Captain« eingeführten Dreibeinmasten zugewandt (Fig. 2). Beide Mastkonstruktionen liefern eine stetige Plattform und sind selbst bei Beschädigungen durch feindliche Treffer noch lange gefechtsfähig.

T. Schwarz.

Fig. 1., Fig. 2.
Fig. 1., Fig. 2.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1920., S. 248.
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