[313] Geschäftsbücher. Das Streben nach Vereinfachung und Uebersichtlichkeit in der kommerziellen und industriellen Buchführung angesichts des stetig wachsenden Umfanges der Betriebe hat dazu geführt, an Stelle der voluminösen Hauptbücher sogenannte Dauerkontenbücher aus losen Blättern einzuführen.
Diese Bücher bestehen aus schweren, meist mit Leder überzogenen, metallbeschlagenen Deckeln, deren bewegliches Rückenteil eine Federmechanik enthält, die es ermöglicht, einen auf starken Metallbolzen aufgedeckten Papierstoß durch Einschnappen der Feder festzuklemmen. Die einzelnen, aus bestem Schreibpapier der oberen Festigkeitsklassen hergestellten Blätter haben, etwa 6 mm vom hinteren Rande entfernt, gestanzte Löcher, die nach dem Rande zu aufgeschlitzt sind und genau den Bolzen entsprechen, auf welche sie aufgeschoben werden. Außerdem sind sie parallel der Rückenkante mit etwa zwanzig leicht eingepreßten schmalen Fältchen versehen, welche ein bequemes Umlegen des Blattes nach beiden Seiten[313] gewährleisten. Will man nun einen Blätterwechsel vornehmen, so wird mittels eines kleinen Schlüssels die Zuhaltung der Klemmbacken gelöst, sie erweitern sich um ca. 2 cm und gestatten das Herausziehen der einzelnen Blätter sowie ein Wiedereindrücken durch die erwähnten Schlitze.
Eine Maschine, die für die Massenherstellung einer bisher recht umständlichen Arbeit sich eingeführt hat, ist die Register-Einschneide- und Druckmaschine von Krause, Leipzig. Der für jeden Buchstaben erforderliche schmale Ausschnitt wird in seiner ganzen Länge auf einmal aus der entsprechenden Blätterschicht herausgeschnitten und zugleich auf der stehenbleibenden Blattstelle der betreffende Buchstabe in einer oder abwechselnd zwei Farben aufgedruckt. Der Tisch rückt nach jedem Schnitt automatisch weiter und geht nach dem letzten Schnitt mit beschleunigter Bewegung selbsttätig in seine Anfangsstellung zurück. Die Lagen werden beim Schneiden selbsttätig eingepreßt, und gebundene Bücher oder lose Blätter werden in gleicher Weise bequem mit Registern versehen.
Literatur: Lauser, Permanente Geschäftsbücher, Stuttgart.
Herm. Saalfeld.