Hochwasserkanal

[88] Hochwasserkanal, künstlich hergestellter, nach den größten Hochwassern dimensionierter Kanal zur Verhütung von Ueberschwemmungen oder unzulässigen (gefährlichen) Wasseranstauungen.

Bei Sammelteichen werden z.B. vielfach oberhalb der Stauwerke seitliche Hochwasserüberfälle nach einem besonderen Hochwasserkanal eingerichtet mit großen Ueberfallbreiten, die auch beim stärksten Zuflusse das Wasser unter einer vorausbestimmten Stauhöhe halten, so an der Talsperre des Furens bei St. Etienne u.a. An Flüssen, deren Wasser von der Industrie und der Landwirtschaft sehr stark benutzt wird und deren Regulierung dadurch erschwert ist, werden ebenfalls derartige Flutkanäle mit entsprechend breitem Einläufe gebaut; ein großartiges Beispiel hierfür ist der sogenannte Leopoldskanal zur Aufnahme der Hochwasser von Dreisam und Elz im Kreise Freiburg in Baden.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 88.
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