Holzbildhauerei

[111] Holzbildhauerei (Bildschnitzerei), Stellt ihre Werke aus hartem oder weichem Holze her, unter Anwendung von Schnitzer und Messern nach vorheriger Anfertigung von Modellen in Ton oder Gips. S. Bildhauereisen.

Ueber die Holzbildhauerei des Altertums ist nicht viel bekannt; im Mittelalter, bestand die Ausschmückung hölzerner Geräte, Sitze und Wandbekleidungen hauptsächlich aus Bemalung und Vergoldung; in der gotischen Periode kam in der Holzbildhauerei mehr die architektonische Richtung zur Geltung, wie dies namentlich viele Holzaltäre, Chorstühle und Kanzeln sowie schöne Räume in den Schlössern Tirols beweisen; herrliche Werke schuf die italienische Frührenaissance in prächtigem Chorgestühl. Figürliche Darstellungen aber werden in beiden Stilarten nicht selten in Holz durchgeführt. In mehr oder weniger reicher Holzbildhauerarbeit durchgeführt erscheinen dann namentlich die Decken (s. Bd. 2, S. 681) von Profanbauten sowie die Verkleidungen der Wände; s.a. Kunstgewerbe.

Weinbrenner.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 5 Stuttgart, Leipzig 1907., S. 111.
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