Koloriskop

[441] Koloriskop, eine von A. v. Hübl erfundene Vorrichtung zur Ermittlung der Beleuchtungsfarbe.

Es beruht auf Verwendung von zwei spektroskopisch verschiedenen grauen Farbstoffschichten, die im weißen Lichte gleich, nämlich farblos grau erscheinen, bei farbiger Beleuchtung aber ein ganz verschiedenes Aussehen zeigen. Besonders deutlich tritt diese Erscheinung auf, wenn man aus reinem schmalbandigen Blau und Gelb ein neutrales Grau bildet und dieses mit »echtem«, aus Schwarz und Weiß erhaltenen Grau vergleicht. Betrachtet man beide Schichten im durchfallenden weißen Licht, so erscheinen sie vollkommen gleich, farblos grau, bei farbiger Beleuchtung aber wird das Gleichgewicht der sich zu Weiß ergänzenden Komponenten ganz verschieden gestört. So verursacht die Beleuchtung mit elektrischen Glühlampen eine intensiv rote Färbung der einen Hälfte des Gesichtsfeldes; wesentlich schwächer, aber noch immer lebhaft rot färbt das Licht der Auerlampe und der Bogenlampe, während die Beleuchtung mit brennendem Magnesium sich nur als schwach rotstichig erweist.


Literatur: [1] Eders Jahrbuch für Photogr. 1913. – [2] Photogr. Korresp. 1913. – [3] Lechners Mitt. 1912, S. 449.

J.M. Eder.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 9 Stuttgart, Leipzig 1914., S. 441.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien: