Lehmstein

[117] Lehmstein (Lehmziegel), ein aus Lehm in Form und Größe der Backsteine gefertigter Stein, der, nur an der Luft getrocknet, zum Bauen verwendet wird.

Wird nur reiner Lehm verwendet, so nennt man ihn auch Luftstein; werden jedoch zum Lehm noch gehacktes Stroh oder Spreu beigemischt, um ein gleichmäßiges Trocknen und besseren Zusammenhang zu bewirken, so wird er auch Lehmpatzen genannt. Er dient zur Aufführung von äußeren und inneren Mauern; bei ersteren ist jedoch die Feuchtigkeit sorgfältig abzuhalten. In südlichen Ländern war der Lehmstein bei den geschichtlichen Völkern des Altertums ein vielverwendetes Baumaterial, besonders zum Kern des Mauerwerks (Pyramiden). Vitruv widmet ihm in seinem Werke über Baukunst ein besonderes Kapitel (III. Buch, 3. Kap.). Seine heutige Verwendung ist auf landwirtschaftliche Bauten beschränkt.

Weinbrenner.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 117.
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