Lehrdorn

[117] Lehrdorn, Bezeichnung für Drehdorne und Meßbolzen für Gewindebohrungen.

1. Drehdorne dienen zum Beteiligen von Arbeitsstücken mit Bohrungen zwischen Spitzen, indem sie auf die Drehdorne aufgeschoben werden.

Die gewöhnlichen Drehdorne (Fig. 1) sind schwach konische Bolzen mit Körnern, die in ihrer ganzen Länge gehärtet und an den Mantelflächen in den Körnern (s.d.) genau laufend geschliffen sind. Sie sind im Handel in Abstufungen von 3–100 mm Durchmesser und 55–430 mm Länge zu haben. Sie werden in die Bohrungen der Arbeitsstücke eingepreßt.

Fig. 2 stellt einen expandierbaren Drehdorn dar. Er besteht aus einem inneren konischen Dorn, welcher gehärtet und geschliffen ist, und den äußeren federnden Büchsen, welche den verschiedenen Bohrungen der Arbeitsstücke entsprechen. Durch Anziehen der vorderen Mutter expandiert die Buchse um ein weniges und befestigt so das Arbeitsstück. Die hintere Mutter dient zum Lösen des Arbeitsstücks. Im Handel für Buchsendurchmesser 24 bis 105 mm bei 55–160 mm Buchsenlänge zu haben.

2. Meßbolzen für Gewindebohrungen dienen zum Prüfen der Bohrungen von Muttern und andern Gewindelöchern vor dem Einschneiden der Gewinde auf deren richtige Weite, da bei zu engen Löchern fast immer ein Abreißen der Gewindebohrer eintritt. Sie kommen im Handel in zwei Ausführungen vor: Fig. 3 mit zwei[117] Maßen (z.B. 3/8'' und 7/16'') und Fig. 4 mit einem Maß und einem Gewinde zum Messen des Muttergewindes. Die Dorne sind gehärtet und auf den Kerndurchmesser des Schrauben- oder Muttergewindes geschliffen.

A. Widmaier.

Fig. 1., Fig. 2., Fig. 4.
Fig. 1., Fig. 2., Fig. 4.
Fig. 3.
Fig. 3.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 117-118.
Lizenz:
Faksimiles:
117 | 118
Kategorien: