Leuzit

[482] Leuzit hat als kalireichstes und leichtlöslichstes Silikat neuerdings Verwendung als Düngemittel gefunden.

Leuzitreiche Gesteine, wie Leuzitphonolithe, Leuzitite, Leuzitophyr, Leuzittephrite, Leuzitbasanite, können im feingemahlenen Zustand, dem Boden zugeführt, durch ihren verhältnismäßig leicht löslichen Kaligehalt düngend wirken, wenn auch nicht in dem Maße, wie die an Kali reicheren Karbonate, Chloride und Sulfate der sogenannten Kalisalze. Der reine Leuzit enthält bis gegen 22% Kali, die leuzitreichen Gesteine wie Leuzitphonolithe, in denen ein Teil des Kali allerdings an den schwerlöslichen Sanidin gebunden ist, bis zu 12%, Leuzittephrite bis zu 10% Kali. Aus solchen Gesteinen und auch aus leuzitreichen lockeren Tuffen (Aschen) kann Leuzit durch Trennung nach dem spezifischen Gewicht (aus Tuffen) oder durch magnetische Aufbereitung (aus Leuzitphonolithen und -tephriten) ziemlich rein und somit auch Gesteinspulver des Leuzit mit 15–19% Kali je nach der Reinheit in größeren Mengen erhalten werden. Derartig angereichertes Gesteinsmehl von Leuzit wurde bisher in Italien zur Alaundarstellung (Orient) und zu Düngungszwecken verwendet. Vgl. Phonolith.


Literatur: Monaco, Sull' impiego delle roccie leucitiche nella concimazione. Modena 1903. Stazione sperimentali agrarie. XXXVI, S. 577.

Leppla.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 9 Stuttgart, Leipzig 1914., S. 482.
Lizenz:
Faksimiles:
Kategorien:
Ähnliche Einträge in anderen Lexika