Metallpreßteile

[524] Metallpreßteile (gepreßte Metallfassonteile), Bezeichnung für Teile aus Messing oder Kupfer, die durch Pressen in Gesenken hergestellt werden und die sich von gegossenen durch genaueres Maß, glattes, sauberes Aussehen, größere Dichtigkeit und Fertigkeit auszeichnen.

Die Technik wurde in dem letzten Jahrzehnt zu hoher Vollkommenheit gebracht, so daß jetzt recht komplizierte Teile hergestellt werden können. Das Ausgangsmaterial bilden Stangen von rundem oder beliebigem Querschnitt, die durch Pressen (s. Stangenpresse, Bd. 8, S. 252, Fig. 1 und 2) hergestellt werden. Von diesen Stangen werden auf Kreissägen Abschnitte hergestellt, hierauf erhitzt und dann der Pressung unterworfen. Eine Vorpressung kann bei manchen Arbeitsstücken notwendig[524] werden (s. Fig. 1a und 1b). Da Messing (in entsprechender Zusammensetzung) und Kupfer in erhitztem Zustand sehr bildsam sind, so kann das Material leicht zum Fließen in Hohlräume gebracht werden, wie z.B. Fig. 2a und 2b zeigen, bei dem der zwischen Gesenk und Stempel eingeschlossene Bolzen aus einem zylindrischen Abschnitt gepreßt ist, desgleichen Fig. 3a und 3b, in denen das Pressen eines Federgehäuses dargestellt ist. Als Pressen verwendet man Friktionsspindellpressen (mit ziemlich kleiner, massiger und schnell bewegter Schwungscheibe) und Exzenter- bezw. Kurbelpressen in Verbindung mit einem Druckregler (s. Pressen, Bd. 7, S. 211, Fig. 5 und 6). Für die Gesenke wird ein schwach legierter Chromnickelstahl verwendet, der nach dem Härten eine glasharte Oberfläche hat, darunter aber fest und zäh ist.


Literatur: Zeitschr. d. Ver. deutsch. Ing. 1913, S. 1377 f.

A. Widmaier.

Fig. 1a., Fig. 1b., Fig. 2a., Fig. 2b., Fig. 3a., Fig. 3b.
Fig. 1a., Fig. 1b., Fig. 2a., Fig. 2b., Fig. 3a., Fig. 3b.
Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 9 Stuttgart, Leipzig 1914., S. 524-525.
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