Molekulargewicht

[465] Molekulargewicht, das relative Gewicht der Molekeln, welches sich aus der Summe der Gewichte der zur Molekel vereinigten Atome (s. Atomgewicht) ergibt und demnach auf dieselbe Einheit bezogen ist wie die Atomgewichte.

Das kleinste Molekulargewicht ist das des Wasserstoffs, und da seine Molekel aus zwei Atomen besteht = 2. Aus der Avogadroschen Regel (s. Gase) ergibt sich, daß das Molekulargewicht gasförmiger Körper der Gasdichte proportional ist, und es wird deshalb durch Bestimmung dieser Größe ermittelt. Für gelöste Körper ergibt sich das Molekulargewicht, analog wie bei Gasen, aus ihrem osmotischen Druck, der durch Gefrierpunktserniedrigung, Dampfdruckerniedrigung, Siedepunktserhöhung u.s.w. bestimmt wird. Für flüssige und feste Körper als solche läßt sich das Molekulargewicht kaum bestimmen, da sichere Methoden noch nicht gefunden sind; doch geben Oberflächenspannung, Siedepunkte und Molekularvolumina gewisse Anhaltspunkte. Das Molekulargewicht ist die wichtigste Konstante einer Substanz, da es die Anzahl der zur Molekel vereinigten Atome und mittelbar auch ihre Gruppierung und Bindungsweise, also die Konstitution (s.d.) ersehen läßt.

Abegg.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 465.
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