Mooring

[489] Mooring, eine Vorrichtung, um das Vertörnen (Umeinanderdrehen) der Ketten zu verhindern, wenn das Schiff zwei Anker ausgebracht hat, z.B. vor Ebbe und Flut mit einem Anker voraus und einem achteraus vertäut liegt, bezw. mit beiden Ankern voraus einen Sturm abreitet.

Es ist in solchen Fällen kaum möglich, das Schiff stets nach der richtigen Seite zum Schwojen (Drehen) zu bringen. Um das sehr zeitraubende Klarmachen der vertörnten Ketten zu vermeiden, hilft man sich durch Anbringung eines Moorings (Mooringsschäkels), eines starken Wirbels, an welchem sich vier Kettenarme befinden. Diese haben verschiedene Länge, um, wenn der Mooringsschäkel abgenommen wird, daran zu sehen, welche Schiffskettenenden zueinander gehören. Ist das Schiff vermoort, so laufen sowohl die im Wasser befindlichen eigentlichen[489] Kettenenden, als diejenigen vom Schiff aus am Mooringsschäkel derart zusammen, daß erstere an den unteren, letztere an den oberen Kettenenden des Moorings angreifen. Da beide Paare sich im Mooringsschäkel ineinander drehen können, mag das Schiff nach beliebiger Richtung schwojen und behält stets klare Ketten. In manchen Häfen mit geringem Drehraum oder Schutz finden sich verankerte Doppelketten, die an Bojen (Mooringsbojen) befestigt sind. Letztere vertreten die Stelle der Mooringsschäkel.

von Nießen.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 489-490.
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