Neapelgelb

[593] Neapelgelb, schön gelbe, in der Kunstmalerei und den graphischen Gewerben angewendete Farbe, empfindlich gegen Schwefelwasserstoff, besteht aus antimonsauerm Bleioxyd mit Ueberschuß an freiem Bleioxyd und kann auf verschiedene Art dargestellt werden.

Merimé wendete an (Teile): s. 2 Bleiasche, 1 Antimonoxyd; 2. 2 Mennige, 3 Antimon-, 1 Zinkoxyd; 3. 22 Blei, 16 Antimon, 1 weinsaures Kali, 1 Kochsalz; 4. 161/3 Blei, 101/3 Antimon, 1 saures weinsaures Kali. Blei und Antimon werden zusammengeschmolzen, granuliert, geröstet, oder Antimon wird pulverisiert, geröstet, mit der Bleiasche des angegebenen Bleies gemengt, oder man ersetzt das Blei durch Mennige, mischt mit Antimon und weinsauerm Kali und rottet auf einer Platte oder in der Muffel bis zur Gelbfärbung, deren Ton von den Mischungsverhältnissen und der Temperatur abhängt. Brunner stellt die Farbe aus 1 Brechweinstein mit 2 salpetersauerm Bleioxyd in feinstem Pulver mit 4 Kochsalz geglüht her und wäscht die Schmelze von dem anhaftenden Salz mit Wasser aus. Auch durch Glühen von 16 Antimon, 24 Blei, 1 Kochsalz, 1 Salmiak oder von 12 Bleiweiß, 3 Antimon, 1 Salmiak, 1 Alaun läßt es sich darstellen.

Andés.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 6 Stuttgart, Leipzig 1908., S. 593.
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