Papierkleider

[3] Papierkleider. Hemden und Unterbeinkleider, wie sie heute in der japanischen Armee getragen werden, bestehen aus weichem, gelblichem, langfaserigem Papier, das so fest ist, daß die Knopflöcher eingesäumt werden können.

Die einzelnen Teile dieser Kleidungsstücke werden ausgeschnitten und entweder durch Kleben oder Vernähen miteinander verbunden. In der deutschen Armee wurden diese Kleider als zu warm empfunden. Das aus Amerika unter dem Namen Fibres de Chamois eingeführte Kleiderfutter besteht aus Sulfitzellstoffpapier, das angefeuchtet und zwischen Walzen so lange gerunzelt wird, bis es trocken ist. Sehr stark werden heute in bestimmten Kreisen Papierkrawatten mit und ohne Stoffüberzug getragen. Im Altertum trugen im Orient die Armen aus rotem Papier hergestellte Hemden, um die Aufmerksamkeit der Reichen und Fürsten auf sich zu ziehen.

Kraft.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 7 Stuttgart, Leipzig 1909., S. 3.
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