Photographon

[512] Photographon, Apparat zur Festhaltung von Vertonungen auf dem Belichtungswege und Wiedergabe auf telephonischem Wege nach Franz Beutl.

Mittels eines Mikrophons werden die Schwingungen durch einen Magneten auf elektrischem Wege in der Braunschen Röhre (vgl. Ergbd. I, S. 101) in konforme Schwingungen des Kathodenstrahlbandes umgesetzt, wodurch wieder nach Aufprallen auf die Antikathode ein gleichartiges Schwanken des X-Strahlenbandes entflieht, welches durch einen Schlitz einer sonst X-Strahlen undurchlässigen Bleikassette auf einen vorbeilaufenden Film projiziert wird. Hierdurch wird die Vertonung in Form einer belichteten Fläche, welche die eine Kante des Filmbandes zum Rande und eine der Vertonung entsprechende Wellenlinie zwischen belichteter und unbelichteter Fläche des Filmbandes zum anderen Rande hat, äußerst genau und ohne Trägheit bis zu den höchsten Tonlagen fixiert. Die photographisch auf dem Film gebildete Metallschicht wird galvanisch verstärkt. Zur Wiedergabe der Vertonung läßt man den Film zwischen den Polen eines Elektromagneten vorbeibewegen, wodurch induktive Stromschwankungen entstehen, die durch ein lautsprechendes Telephon hörbar gemacht werden. Man kann auch den Film zwischen einem Walzenpaar hindurchlaufen lassen und unter Zuführung eines elektrischen Stromes infolge der entgehenden Kontaktänderungen die hierdurch bedingten Stromschwankungen, die der Filmvertonung entsprechen, in einem Telephon abhören.

Otto Jentsch.

Quelle:
Lueger, Otto: Lexikon der gesamten Technik und ihrer Hilfswissenschaften, Bd. 1 Stuttgart, Leipzig 1920., S. 512.
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